IAG bremst beim Kapazitätsaufbau
hip London
Die British-Airways-Mutter IAG hat für das Auftaktquartal einen unerwartet hohen Verlust ausgewiesen und zugleich angekündigt, in Heathrow die Kapazitäten für den Sommer langsamer auszuweiten als ursprünglich geplant. Wie die International Consolidated Airlines Group mitteilte, flog sie einen bereinigten operativen Verlust von 754 (i.V. 1144) Mill. Euro ein. Das war nicht nur wesentlich mehr als die 510 Mill. Euro, die Analysten auf der Rechnung hatten. Die Verbesserung im Vergleich zum Vorjahreswert fiel zudem deutlich geringer aus als bei Rivalen wie Lufthansa oder Air France-KLM. Ab dem zweiten Quartal will die Gruppe rentabel arbeiten, kündigte IAG-Chef Luis Gallego an. Auch das Gesamtjahr soll mit einem Plus abgeschlossen werden.
British Airways war wegen unzureichender Personalausstattung und coronabedingten Abwesenheiten in den vergangenen Wochen gezwungen, zahllose Flüge zu streichen. „Die Reisebranche steht in der ganzen Welt wegen der größten Ausweitung des Geschäftsbetriebs in ihrer Geschichte vor Herausforderungen“, sagte Gallego. „British Airways ist keine Ausnahme.“ Die Aufhebung der strengen britischen Reisebeschränkungen habe in Verbindung mit der starken aufgestauten Nachfrage zu einem „steilen“ Aufbau der Kapazitäten geführt. „Der Fokus der Airline liegt derzeit darauf, Betriebsabläufe und Kundenerfahrung zu verbessern sowie die operative Robustheit zu erhöhen“, sagte Gallego. Dazu gehört dem Unternehmen zufolge, bei der geplanten Kapazitätsausweitung in Heathrow abzubremsen. War im Februar noch vorgesehen, in diesem Jahr mit 85 % der Kapazität des Prä-Corona-Jahres 2019 zu fliegen, werden inzwischen nur noch 80 % angestrebt.
„Eine Zügelung der Expansionspläne angesichts des Personalmangels wird nach den jüngsten Problemen mit Flugstreichungen nicht gut ankommen“, schrieb die Analystin Sophie Lund-Yates von Hargreaves Lansdown. „Wir sehen aber echte Anzeichen für Fortschritte.“ Die Aktie verlor 6,9 % auf 133,48 Pence.