Iberdrola beteiligt EIP an Windpark in der Ostsee
ths Madrid
Der spanische Energieversorger Iberdrola hat sich frisches Kapital für den Ausbau der Windkraft beschafft. Der Konzern verkauft einen 49-Prozent-Anteil an Wikinger, seinem Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee, an Energy Infrastructure Partners (EIP), den auf Infrastruktur spezialisierten Finanzinvestor aus der Schweiz. Der Kaufpreis beträgt 700 Mill. Euro, womit das Projekt insgesamt mit 1,425 Mrd. Euro bewertet wird, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Iberdrola behält mit 51% der Anteile die Kontrolle über den Windpark und führt die Geschäfte.
Die 70 Windräder von Wikinger vor der Insel Rügen haben eine Kapazität von 350 Megawatt und versorgen 350 000 Haushalte in Deutschland, erklärte Iberdrola in einer Mitteilung. Die Spanier bauen derzeit einen neuen Offshore-Windpark in der Ostsee, Baltic Eagle, mit einer Kapazität von 476 MW. Ein weiterer Standort mit dem Namen Windanker und einem Output von 308 MW ist in der Planung.
Mit dem Erlös aus dem Teilverkauf von Wikinger an EIP wolle man den Ausbau in die Windkraft stärken, bekräftigte Iberdrola. Gegenwärtig betreiben die Spanier in verschiedenen Ländern Windräder mit einer Kapazität von 1300 MW. Projekte mit 3000 MW sind bereits im Bau und weitere 4000 MW sind in der Planung. Iberdrola ist stark in Nordamerika aktiv.
Die Spanier zählen zu den Vorreitern der Energiewende und planen bis 2030 Investitionen von 150 Mrd. Euro, die Hälfte davon bis 2025. Dafür sucht der Konzern Finanzinvestoren wie EIP, die bei ihren Projekten mit ins Boot steigen.
Für EIP ist Wikinger die zweite Investition in einen Offshore-Windpark in Deutschland, nach dem Einstieg vor zwei Jahren bei Arkona, ebenfalls vor Rügen, der vom Essener RWE-Konzern betrieben wird.