Idorsia wagt erstmals Gewinnprognose
dz Zürich
Idorsia, das Nachfolgeunternehmen der Actelion-Mitbegründer Martine und Jean-Paul Clozel, wagt erstmals seit dem Start vor fünf Jahren eine Gewinnprognose. Auf der Jahresbilanzpräsentation gab die Schweizer Arzneimittelherstellerin das Ziel bekannt, spätestens 2025 mit einem Umsatz von mindestens 1 Mrd. sfr in die Gewinnzone zu gelangen.
Die Firma setzt dabei insbesondere auf das Schlafmittel Daridorexant, das zu Jahresbeginn in den USA zugelassen wurde und in den nächsten Monaten unter dem Namen Quiviviq in den Verkauf gelangen soll. Für die Vermarktung der Pille hat Idorsia eine Mannschaft mit 400 spezialisierten Pharmaverkäufern zusammengestellt. Zudem wurde mit der Schauspielerin Jennifer Aniston eine selbst von Schlaflosigkeit betroffene Markenbotschafterin engagiert, mit der das Medikament in den sozialen Medien beworben werden soll.
Quiviviq adressiert allein in den USA einen Markt mit 25 Millionen Patienten. Idorsia reklamiert für das eigene Produkt einen deutlich besseren Wirkungsgrad bei viel geringeren Nebenwirkungen als die als „Tranquilizer“ berühmt gewordenen Benzodiazepine, die bereits seit den 1960er Jahren mit der von Roche entwickelten Pille „Valium“ eingesetzt werden. 2015 hatte der US-Konzern Merck unter dem Namen „Belsomra“ eine Schlaftablette lanciert, die auf dem gleichen chemischen Prinzip aufbaut wie Quiviviq.
Bis zum Ende des laufenden Jahres dürfte Idorsia gemäß eigenen Angaben noch über rund 400 Mill. sfr an liquiden Mitteln verfügen. Obschon die Führung von Idorsia die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung auf dem aktuellen Aktienkursniveau weitgehend ausgeschlossen hat, sank der Kurs an der Schweizer Börse am Dienstag um 3,8 % auf knapp 20 sfr. Seit dem Börsengang im Jahr 2017 hat sich der Kurs fast verdoppelt.