In der energetischen Sanierung von Gebäuden gibt es noch viel zu tun
Energieeffizienz
In der Sanierung von Gebäuden gibt es viel zu tun
hek Frankfurt
Ein Eigentümerwechsel ist häufig Anlass, ein Gebäude energetisch auf Vordermann zu bringen. Zu tun gibt es einiges, wie eine Analyse von Purpose Green zeigt. Das Klima-Tech-Unternehmen hat mehr als 10.000 Immobilien ausgewertet, die auf der Plattform Immowelt angeboten werden. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der zum Verkauf stehenden Objekte weist die niedrigsten Energieeffizienzklassen E bis H auf. Entsprechend groß ist der Sanierungsbedarf.
Mannheim kündigt Gasausstieg an
Im Städtevergleich verfügen die ostdeutschen Kommunen Leipzig und Chemnitz über die meisten energieeffizienten Immobilienangebote. Hier befinden sich gut 70% der Gebäude in den Energieeffizienzklassen A+ bis D. In Bremen und Bochum sind es weniger als ein Viertel. Der am häufigsten genutzte Energieträger ist nach wie vor Erdgas. Hier werden viele Eigentümer radikal umdenken müssen. Denn die Diskussion über die Stilllegung von Gasnetzen wird in einigen Jahren Fahrt aufnehmen. Der Mannheimer Regionalversorger MVV hat diesen Schritt bereits für das Jahr 2035 angekündigt. Dort können dann Häuser und Wohnungen nicht mehr mit Erdgas beheizt werden.
Dach und Fassade hinten dran
Die EU hat sich Klimaneutralität bis 2050 auf die Fahnen geschrieben, Deutschland will dieses Ziel bereits 2045 erreichen. Dafür gibt es bei Gebäuden im Kern zwei Hebel: die Elektrifizierung der Wärmeerzeugung und die Dämmung der Gebäudehülle. Laut einer Analyse der Unternehmensberatung S&B Strategy müssen in Deutschland 15,7 Millionen Wohngebäude energetisch ertüchtigt oder saniert werden. Hinzu kommen 1,7 Millionen Nicht-Wohngebäude, die potenziell sanierungsbedürftig sind. Allein durch die Modernisierung von Fassade, Dach, Fenster und Heizung können zwei Drittel des CO2Sparpotenzials gehoben werden.
Bei Fenstern und Wärmepumpen sei bereits viel angestoßen worden, doch in den Bereichen Dach und Fassade besteht laut S&B Strategy immenser Aufholbedarf. Nutzung und Bau von Gebäuden sind für etwa 30% der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich.