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Investor Advent greift nach Biotechfirma Sobi

Der US-Finanzinvestor Advent und der Staatsfonds GIC aus Singapur wollen das schwedische Biotechunternehmen Sobi (Swedish Orphan Biovitrum AB) für umgerechnet rund 6,8 Mrd. Euro (69 Mrd. skr) übernehmen. Damit handelt es sich um die größte...

Investor Advent greift nach Biotechfirma Sobi

cru Frankfurt

Der US-Finanzinvestor Advent und der Staatsfonds GIC aus Singapur wollen das schwedische Biotechunternehmen Sobi (Swedish Orphan Biovitrum AB) für umgerechnet rund 6,8 Mrd. Euro (69 Mrd. skr) übernehmen. Damit handelt es sich um die größte Übernahme eines nordischen Unternehmens seit mehr als fünf Jahren. Das Konsortium bietet 235 skr ( 23 Euro) je Aktie für den Spezialisten für Medikamente gegen seltene Krankheiten – ein Aufschlag von fast 23% zum Schlusskurs vom Vortag, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten.

Das sind zugleich 35% mehr als der Schlusskurs vom 25. August, dem Tag, bevor bekannt wurde, dass Advent eine Übernahme prüft. Anleger spekulierten am Donnerstag auf eine noch höhere Offerte, was der Sobi-Aktie einen Anstieg auf bis zu 239 Kronen bescherte. Große Anteilseigner des Unternehmens – der schwedische Investor AB und der staatliche Pensionsfonds Fjärde AP-fonden, die 36,5% beziehungsweise 7% halten – haben der Offerte bereits zugestimmt.

Der Sobi-Vorstand unterstützt das Angebot von Advent und Aurora, einem Anlagevehikel von GIC, ebenfalls. Zum Portfolio von Sobi gehören unter anderem Medikamente gegen Hämophilie, Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und zur Unterstützung von Krebsbehandlungen. Das umsatzstärkste Medikament Elocta zum Einsatz bei Hämophilie A brachte dem Unternehmen 2020 rund 4,6 Mrd. skr ein. Insgesamt setzte Sobi 15,3 Mrd. skr (1,5 Mrd. Euro) um.

Advent und GIC erklärten, dass das Unternehmen von dem Eigentümerwechsel profitieren würde, da es erhebliche Investitionen für die Entwicklung seiner neuen Medikamente benötige. Das Hämophiliegeschäft von Sobi steht unter Preisdruck, und das Unternehmen hat nach einer Reihe von Übernahmen Schulden angehäuft. Die Offerte gibt indes Anlass zur Spekulation, dass ein anderer Bieter auftauchen könnte, da Sobi bereits seit mehreren Jahren von Übernahmegerüchten umgeben ist.