IT-Firma Atos streicht Finanzziele zusammen
Wegen einer schwächelnden Branchenkonjunktur hat Atos seine Finanzziele zurechtgestutzt. Auf die geplante Sanierung habe dies aber keinen Einfluss, betonte die kriselnde französische IT-Firma am Montag. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von 9,7 statt 9,8 Mrd. Euro. Die operative Gewinnmarge liege wohl nur bei 2,4 statt 2,9 %. Auch in den kommenden Jahren werde sich das Geschäft wohl schwächer entwickeln als erwartet. Dadurch werde der Barmittel-Zufluss geringer ausfallen und sich der Schuldenabbau verzögern.
Bei der geplanten Entschuldung werden die Anteile der bisherigen Eigner der einstigen Vorzeigefirma, zu der auch die ehemalige IT-Sparte von Siemens gehört, drastisch verwässert. In den kommenden Monaten sollen Schulden im Volumen von 2,8 Mrd. Euro in Eigenkapital umgewandelt werden. Hinzu kommt eine 233 Mill. Euro schwere Kapitalerhöhung. Den Gläubigern gehören damit künftig zwischen 74 und 99 % des Unternehmens. Die verbliebenen Schulden in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro sollen unter anderem über den Verkauf von Unternehmensteilen abgebaut werden. Ein Gericht muss die Sanierung genehmigen. Eine Anhörung zu diesem Fall ist für den 15. Oktober geplant.