Iveco steuert zügig auf Börsengang zu
bl Mailand
Der italienische Land-, Baumaschinen- und Nutzfahrzeugkonzern CNH Industrial will das geplante Spin-off der Nutzfahrzeugsparte Iveco nun beschleunigt umsetzen. Annalisa Stupengo, CEO des zum Konzern gehörenden Antriebsbauers FPT, sagte der Zeitung „Il Sole 24 Ore“, man werde die Abspaltung vermutlich schon im Januar realisieren. „Wir sind voll im Zeitplan“, sagte sie, wobei offenbar eine Notierung in Mailand derzeit als Königsweg gilt.
Eine Übernahme der Sparte durch die chinesische FAW Jiefang war vor einigen Monaten am Widerstand der italienischen Regierung gescheitert. Die Chinesen hatten dem Vernehmen nach 3,5 Mrd. Euro geboten.
Der Wert des sogenannten On-Highway-Geschäfts von CNH, neben Iveco und Iveco Busse sind das die Heuliez-Busse, FPT Industrial (Powertrain) und Iveco Defence, wird auf 5 Mrd. bis 10 Mrd. Euro geschätzt. Neue Interessenten, die die On-Highway-Sparte außerbörslich übernehmen möchten, gibt es offenbar nicht. Hauptaktionär von CNH Industrial ist die Holding der Familien Agnelli/Elkann mit einem Anteil von 26,9%.
Stupengo äußerte sich im Rahmen der Aufnahme der Produktion von Elektrolastwagen der Marke Iveco am Standort Ulm. Die Fahrzeuge werden im Rahmen eines Joint Ventures mit dem US-Start-up Nikola produziert, an dem CNH eine Beteiligung erworben hat. Bis Ende 2021 sollen 25 der Elektrolaster mit einer Reichweite von 560 Kilometern produziert werden.