Jedes sechste Paket bleibt liegen
dpa-afx Bonn
Aufgrund der Warnstreiks bei der Deutschen Post sind am Freitag etwa jedes sechste Paket und jeder zehnte Brief liegengeblieben. 18000 Beschäftigte hätten bundesweit an verschiedenen Standorten die Arbeit niedergelegt, sagte eine Verdi-Sprecherin. Ein Post-Sprecher sprach dagegen von 13 800 Teilnehmern am Warnstreik. Der Deutschen Post zufolge lag der Anteil der Streikenden an den betroffenen Standorten bei etwas mehr als einem Drittel.
Dem Bonner Konzern zufolge waren durch die Arbeitsniederlegung etwa 17% der durchschnittlichen Paket-Tagesmenge und 10% der Briefe nicht wie gewohnt zugestellt worden. Absolute Zahlen zu Paketen und Briefen nannte die Post nicht. Bei den Prozentwerten handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte. Allerdings wurde nur ein Teil der Standorte bestreikt, dort dürfte der Anteil der ausgefallenen Zustellungen höher gelegen haben.
In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 15% höhere Entgelte für die rund 160000 Tarifbeschäftigten im Konzernbereich Post & Paket Deutschland und begründet dies u.a. mit der hohen Inflation. Die Post hält die Forderung für überhöht. In der nächsten Tarifrunde, die für den 8. und 9. Februar angesetzt ist, will das Unternehmen ein eigenes Angebot vorlegen. Der Warnstreik ist bereits der zweite nach einem Ausstand in der vergangenen Woche.