Photonik

Jenoptik-Investoren warten auf neue Ziele für 2025

Die Aktionäre von Jenoptik müssen sich gedulden: Eine neue Guidance für 2025 gibt es erst nach dem Jahreswechsel. Die alten Ziele hat der Technologiekonzern auf 2026 verschoben.

Jenoptik-Investoren warten auf neue Ziele für 2025

Jenoptik macht es spannend

Neue Guidance für 2025 erst Anfang nächsten Jahres – Ordereingang verfehlt Erwartungen

hek Frankfurt

Der Photonikkonzern Jenoptik gibt vorerst keine neuen Ziele für das Geschäftsjahr 2025 bekannt. Die aktualisierte Prognose werde Anfang nächsten Jahres kommuniziert, kündigt Vorstandschef Stefan Traeger an. Die alten Vorgaben hat das Unternehmen aus Jena vor einer Woche auf 2026 vorgetragen. Begründung: Der Aufschwung in der Halbleiterausrüstung verzögert sich. Die Ziele, die im Rahmen der Strategie 2025 festgelegt wurden, geben eine Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von 21 bis 22% und 1,2 Mrd. Euro Umsatz vor.

„Wir sehen 2025 als Übergangsjahr“, sagt Traeger in der Telefonkonferenz zum dritten Quartal. Er macht sich keine Sorgen, „über die Klippe zu fallen“, aber der ursprünglich erwartete kräftige Anstieg werde wohl ausbleiben. Die langfristigen Wachstumsaussichten seien intakt.

Auftragseingang enttäuscht

Aktuell schlägt sich die Halbleiterflaute vor allem im Auftragseingang nieder. Im dritten Quartal schrumpfte der Bestelleingang um 10,7% auf 257,4 Mill. Euro. Damit werden die Markterwartungen klar verfehlt. Kumuliert bis September bewegen sich die Einbußen bei 6,4% auf 781,9 Mill. Euro, so dass sich der Rückgang zuletzt beschleunigt hat. Allerdings enthält der Vorjahreswert einen Großauftrag, der nun die Vergleichsbasis erhöht. Während die Kernsparte Photoniklösungen mit stabilen Bestellungen aufwartet, sind die Orders der Nicht-Photonik-Einheiten nach drei Quartalen um fast die Hälfte auf 65,4 Mill. Euro weggebrochen.

Zugute kommt Jenoptik, die aus dem Carl-Zeiss-Konzern hervorgegangen ist, das nach wie vor üppige Auftragspolster. Der Orderbestand erreichte Ende September 709 Mill. Euro, ein Rückgang um 4,8% zu Ende 2023. Vor diesem Hintergrund bestätigt das Management die Ziele für 2024, die eine Ebitda-Marge zwischen 19,5 und 20,0% und ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich vorsehen. Im Margenausblick sei eine Belastung von 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden berücksichtigt. Der Auftragseingang werde im Gesamtjahr 2024 leicht unter dem Vorjahreswert liegen.

Europa stützt

„Nachdem sich die Nachfrage im zweiten Quartal noch spürbar verbessert hatte, sehen wir aktuell ein durch höhere Unsicherheiten geprägtes Marktumfeld, unter anderem im Automotive-Bereich“, kommentiert CEO Traeger. Im dritten Quartal zogen der Umsatz um 4% auf 274,3 Mill. Euro und das Ebitda um 14,9% auf 59,1 Mill. Euro an. Nach neun Monaten stehen 815,1 Mill. Euro Umsatz (+6%) in den Büchern. In Deutschland und im europäischen Ausland sei man deutlich gewachsen, doch in Amerika und Asien/Pazifik wurde der Vorjahresumsatz den Angaben zufolge verfehlt.

Die im MDax vertretene Aktie hat sich nach dem Kurssturz um ein Viertel im Oktober stabilisiert. Am Dienstag gab die Notierung im Handelsverlauf um 2,1% auf 22,38 Euro nach. Das Analysehaus Warburg Research meint, dass die schwächeren Aussichten für 2025 mit dem Kursrutsch seit den negativen Äußerungen des Chipausrüsters ASML Mitte Oktober schon großteils eingepreist seien.

Hommel Etamic bleibt

Im Non-Photonik-Bereich, der kein Kerngeschäft darstellt, will Jenoptik an Hommel Etamic festhalten, die Messtechnik für Verbrennermotoren anbietet. Die auf Prozessautomation in der Autoindustrie spezialisierte Prodomax steht dagegen zum Verkauf.

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