Just Eat Takeaway will Verlust 2022 reduzieren
dpa-afx Amsterdam
Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway will im kommenden Jahr den operativen Verlust reduzieren. 2022 soll sich die operative Marge deutlich verbessern, wird aber weiter negativ bleiben. Ein konkretes Ziel für die Rückkehr in die Gewinnzone nannte der Delivery-Hero-Konkurrent vor einer Investorenveranstaltung nicht. Es hieß lediglich, dass mittelfristig eine Marge von 5% gemessen am Bruttotransaktionsvolumen (GTV) erreicht werden soll. Im laufenden Jahr werde die Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebitda) und GTV – wie bereits bekannt – wegen Investitionen in den Ausbau des Geschäfts bei minus 1,5% bis minus 1,0% liegen. Bei einem erwarteten Bruttotransaktionsvolumen von 28 bis 30 Mrd. Euro ergibt dies rechnerisch einen operativen Verlust von 450 Mill. Euro nach einem Gewinn von 256 Mill. im Turnus 2020. Nächstes Jahr soll sich die Lage wieder bessern. 2021 werde der Verlust seinen Höhepunkt erreichen, hieß es.
Aktie unter Druck
2022 rechnet der Konzern mit einer negativen Marge von 0,8 bis 0,6%. Das Bruttotransaktionsvolumen soll verglichen mit 2021 im mittleren zweistelligen Prozentbereich steigen. Darin ist die Entwicklung des zugekauften US-Geschäftes über den Lieferdienst Grubhub eingeschlossen. Gemessen an den jeweils mittleren Werten der Spannen ergibt dies für 2022 ein Bruttotransaktionsvolumen von ungefähr 33 Mrd. Euro und einen operativen Verlust von mehr als 200 Mill. Euro.
Von Bloomberg befragte Experten rechneten vor dem Kapitalmarkttag im Schnitt mit einem operativen Verlust von weniger als 100 Mill. Euro. Die Ziele wurden am Aktienmarkt zunächst mit großer Enttäuschung aufgenommen. Der Kurs fiel im frühen Handel bis zu 6%, holte aber später etwas auf.