Kartellstrafe für Delivery Hero könnte deutlich höher ausfallen
Der Essenslieferant Delivery Hero rechnet mit einer drastisch höheren Geldstrafe wegen angeblich wettbewerbswidriger Absprachen als bislang gedacht. Am Ende könnte das Unternehmen mit einer Buße von mehr als 400 Mill. Euro belegt werden, teilte der im MDax gelistete Konzern am Sonntagabend mit. Daher habe der Vorstand entschieden, eine bereits gebildete Rückstellung von 186 Mill. Euro deutlich zu erhöhen. Die Entscheidung basiere auf einem jüngsten informellen Austausch mit der Europäischen Kommission und anschließender detaillierter Analyse. Beim Wertpapierhändler Lang & Schwarz brach die Aktie am Montagmorgen um mehr als 13% ein.
Reihe an Vorwürfen
Die Europäische Kommission hatte Mitte 2022 und Ende 2023 Razzien bei Delivery Hero durchgeführt. Der Konzern könnte mit der hohen Buße nach eigenen Angaben von Sonntag wegen des Vorwurfs der Aufteilung nationaler Märkte, dem Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen und Abwerbeverboten belegt werden. Delivery Hero beabsichtige, mit der Europäischen Kommission in vollem Umfang zu kooperieren, so wie man dies schon bei den unangekündigten Durchsuchungen 2022 und 2023 getan habe, hieß es.