Übernahmeplan

KKR erweitert offenbar Bankenkonsortium

Die Private-Equity-Gesellschaft KKR ist offenbar dabei, das Bankenkonsortium zur Finanzierung einer Übernahme von Telecom Italia (TIM) zu erweitern.

KKR erweitert offenbar Bankenkonsortium

bl Mailand

Die Private-Equity-Gesellschaft KKR ist offenbar dabei, das Bankenkonsortium zur Finanzierung einer Übernahme von Telecom Italia (TIM) zu erweitern. Das berichtet die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“. Nach J.P. Morgan, Morgan Stanley und Citi sollen dem Vernehmen nach auch Intesa Sanpaolo, Unicredit und weitere Institute mit ins Boot geholt werden. KKR hatte im November eine unverbindliche Offerte für TIM über 10,8 Mrd. Euro vorgelegt. Inklusive Schulden beläuft sich das Angebot auf 33 Mrd. Euro.

Doch einstweilen ist die Situation verfahren. Großaktionär Vivendi (23,9%) hat die Offerte zurückgewiesen. Der Verwaltungsrat hat KKR deshalb bisher keine Due-Diligence-Prüfung erlaubt. Offen ist auch die Haltung der italienischen Regierung, die über die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) mit 9,9% an TIM beteiligt ist und zudem mit einer Goldenen Aktie eine Übernahme blockieren könnte. Rom hat Bedingungen gestellt, lehnt die Offerte aber zumindest nicht offen ab. Der TIM-Aktienkurs schloss am Mittwoch mit einem Plus von 2,7% bei 45,69 Euro.

Unterdessen ist der neue Generaldirektor Pietro Labriola dabei, einen neuen Strategieplan für das Unternehmen, das zuletzt binnen weniger Monate drei Gewinnwarnungen herausgegeben hat, zu erarbeiten. Zu den Optionen gehört offenbar auch die Trennung von Geschäftsbereichen sowie die Ausgliederung des Festnetzgeschäfts. Diskutiert wird eine Herauslösung der TIM-Festnetzgesellschaft Fibercorp., an der KKR bereits beteiligt ist, und eine Zusammenlegung mit der teilstaatlichen Festnetzgesellschaft Open Fiber. Damit sollen Investitionen gezielter erfolgen können. Allerdings hat die EU offenbar Einwände gegen solche Pläne.