Kleine Mittelständler verlieren bei Innovationen den Anschluss
Kleine Mittelständler verlieren
bei Innovationen den Anschluss
Schere zu größeren Unternehmen geht weiter auseinander
sar Frankfurt
Die Innovationskraft im kleineren Mittelstand lässt nach, zeigt eine am Donnerstag vorgelegte Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels. Demnach haben zwischen 2021 und 2023 drei Viertel der großen Mittelständler mit 50 und mehr Beschäftigten mindestens eine Produktinnovation hervorgebracht. Unter den kleinen Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten gelang dies nur 35%. An der Befragung haben zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 mehr als 9.500 Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen teilgenommen.
Unter den größeren Mittelständlern stieg der Anteil der sogenannten Innovatoren im Vergleich zum Zeitraum von 2020 bis 2022 um 5 Prozentpunkte und erreichte damit wieder das Niveau vor Ausbruch der Corona-Krise. Bei den kleinen Unternehmen dagegen sank der Anteil im Vergleich zum vorherigen Erhebungszeitraum um einen Prozentpunkt. Verglichen mit dem Zeitraum von 2018 bis 2020, vor der Pandemie, liegt der Anteil der Innovatoren im kleinen Mittelstand um 4 Prozentpunkte niedriger.
Weniger Unternehmen schultern Innovationsausgaben
Insgesamt haben in den vergangenen drei Jahren knapp 1,5 Millionen Mittelständler eine Innovation hervorgebracht. Die Innovationsausgaben blieben mit knapp 34 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr nominal stabil, preisbereinigt waren sie leicht rückläufig. Allerdings verteilen sich die Ausgaben auf eine schrumpfende Zahl an Innovatoren. Der KfW zufolge erbringen die 2% der größten mittelständischen Unternehmen heute bereits 56% der Innovationsausgaben.
Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage schreckten einige Unternehmen vor Innovationstätigkeiten zurück, so das Fazit der KfW. Volker Zimmermann von KfW Research sieht darin ein Risiko: „Wenn immer mehr Unternehmen auf eine regelmäßige Erneuerung ihrer Produktionsprozesse und ihrer Angebotspalette verzichten, droht eine nachhaltige Schwächung der Produktivitätsentwicklung und der Transformationsfähigkeit Deutschlands.“