Stahlhandel

KlöCo will nach Neuaufstellung Ergebnis deutlich steigern

Der Stahlhändler Klöckner & Co hat 2023 das eigene Portfolio ausgemistet. Eine Region steht in Zukunft noch mehr im Fokus als zuvor.

KlöCo will nach Neuaufstellung Ergebnis deutlich steigern

KlöCo will nach Neuaufstellung Ergebnis deutlich steigern

Abschreibungen ziehen Stahlhändler in Verlustzone

ak Düsseldorf

Guido Kerkhoff hat 2023 bei Klöckner & Co kräftig aufgeräumt. Das ging nicht ganz schmerzfrei: Unterm Strich hat der Stahlhändler im vergangenen Jahr einen Verlust von 190 Mill. Euro eingefahren. Bei der Bilanzvorlage zeigte sich der Vorstandschef jedoch dennoch recht zufrieden. Es sei ein „wegweisendes Jahr der Neuaufstellung“ gewesen, in dem im Portfolio mehr passiert sei als in der gesamten Dekade davor. KlöCo hat sich von den unprofitablen Landesgesellschaften in Frankreich, Benelux und Großbritannien getrennt. Sie produzierten 2023 laufende Verluste von 48 Mill. Euro, zudem musste der Konzern 142 Mill. Euro auf die Aktivitäten wertberichtigen.

Im vergangenen Jahr hat KlöCo rund 350 Mill. Euro für Akquisitionen ausgegeben. Größter Neuerwerb war für 300 Mill. Euro National Material of Mexico (NMM), dazu kam der US-Metallkomponentenproduzent IMS. Kerkhoff will KlöCo stärker Richtung Anarbeitung und Metallverarbeitung entwickeln, da das die Abhängigkeit von den volatilen Stahlpreisen verringern soll und die Geschäfte höhere Margen versprechen als der Rohstoffhandel.

Fokus auf Nordamerika

Als wichtigster Markt für KlöCo hat Nordamerika weiter an Bedeutung gewonnen. 60% des Umsatzes und noch etwas mehr vom Ergebnis kommen daher. Für die Stahlnachfrage in den USA ist Kerkhoff etwas optimistischer gestimmt als für den europäischen Markt, in dem KlöCo nur noch in der DACH-Region tätig ist. Der Vorstand prognostiziert für das laufende Jahr einen deutlichen Anstieg von Absatz, Umsatz sowie bereinigtem Ebitda. Letzteres soll im ersten Quartal zwischen 30 und 70 Mill. Euro landen.

Im vergangenen Jahr hat Klöco auch sein Produktportfolio von grünem Stahl, der unter der Marke Nexigen vertrieben wird, ausgebaut. Die eigenen CO2-Emissionen auf der Ebene von Scope 1 und 2 hat der Konzern um 52% im Vergleich zum Basisjahr 2019 reduziert und damit die Ambition für 2030 vorzeitig erreicht. Ein Anheben des Ziels für das Ende der Dekade sei derzeit jedoch nicht geplant, beschied Kerkhoff.

Klöckner & Co in Zahlen
nach IFRS in Mill. Euro20232022
Absatz (in Tsd. t)4.6854.579
Umsatz7.7429.379
Bereinigtes Ebitda*190355
Konzernergebnis −190259
Ergebnis je Aktie (Euro)−1,912,32
Dividende (Euro)0,20,4
Free Cashflow−145190
Nettofinanzschulden775584
*nur fortgeführte Aktivitäten
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