Zulieferer

Knorr-Bremse dämpft die Erwartungen

Der Weltmarktführer für Bremsen in Schienen- und Nutzfahrzeugen verkleinert die Prognosespanne für den Umsatz und das Ergebnis. Das Zuggeschäft leidet weiterhin an der Pandemie.

Knorr-Bremse dämpft die Erwartungen

jh München

Die andauernden Folgen der Corona-Pandemie fürs Zuggeschäft und die Lieferengpässe im Lkw-Markt lassen den Vorstand von Knorr-Bremse für die restlichen Wochen in diesem Jahr vorsichtiger werden. Die Börse reagierte darauf mit Abschlägen zum Wochenschluss: Der Aktienkurs des Münchner Unternehmens sank um 4,0% auf 91,60 Euro.

Die Spanne des erwarteten Jahresumsatzes verkleinerte das Management von 6,5 Mrd. bis 6,9 Mrd. Euro auf 6,6 Mrd. bis 6,8 Mrd. Euro. 2020 waren es 6,2 Mrd., 2019 rund 6,9 Mrd. Euro. Für die Umsatzrendite bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird jetzt mit 13,0 bis 13,5% gerechnet nach 13,0 bis 14,5% zuvor. In den zwei Jahren zuvor waren es 13,2 und 15,3%. Von Januar bis September in diesem Jahr beträgt die Ebit-Marge 14,1%, im dritten Quartal 13,4%.

Im Schienenfahrzeugsegment sanken in den ersten neun Monaten sowohl der Auftragseingang als auch der Umsatz um gut 8 sowie 4%. Außer in Europa hätten sich vor allem in China Projekte wegen der Pandemie verschoben, berichtet das Unternehmen. Das Ebit der Division sank auf 440 (472) Mill. Euro, die Marge auf 17,9 (18,4)%.

Dagegen erzielte das Nutzfahrzeuggeschäft dank der Erholung der Lkw-Märkte starke Zuwächse. Der Auftragseingang nahm um 45% zu, der Umsatz um gut ein Viertel. Allerdings verringerten sich nach Angaben von Knorr-Bremse im dritten Quartal die Bestellungen, da wegen des Halbleitermangels Lkw-Hersteller Aufträge verschöben. Auch in Asien seien die Auftragseingänge gesunken, nachdem es in China wegen einer neuen Abgasnorm Vorzieheffekte gegeben habe. Das Ebit der Division stieg von Januar bis September kräftig auf 299 (158) Mill. Euro, die Ebit-Marge nahm auf 11,7 (7,8)% zu. Sie erreichte damit exakt das Niveau der ersten neun Monate 2019.

Knorr-Bremse
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20212020
Auftragseingang5 0384 355
Umsatz50084589
Ebitda916804
 in % vom Umsatz18,317,5
Ebit709592
Nettoergebnis496398
Ergebnis je Aktie (Euro)2,972,29
Freier Cash-flow297169
Investitionen*212230
*) vor IFRS 16 und AkquisitionenBörsen-Zeitung
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