Europäische Autobauer

Kräfteverhältnis zwischen Renault und Stellantis kehrt sich um

Renault präsentiert sich in Bestform und steigert den Absatz, während die Opel-Mutter Stellantis weiter schwächelt.

Kräfteverhältnis zwischen Renault und Stellantis kehrt sich um

Kräfteverhältnis zwischen Renault und Stellantis kehrt sich um

Renault verkauft mehr Autos − Opel-Mutter schwächelt

wü Paris

Trotz eines rückläufigen Automobilmarktes in Europa ist es Renault gelungen, vergangenes Jahr mehr Autos zu verkaufen. Dagegen sind die Auslieferungen der Opel-Mutter Stellantis, in der sein heimischer Konkurrent PSA 2021 nach der Fusion mit Fiat Chrysler aufgegangen ist, 2024 eingebrochen, vor allem in Nordamerika. Damit hat sich das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Autobauern wieder umgekehrt. Denn Renault hatte nach der Affäre um Ex-Chef Carlos Ghosn Ende 2018 lange Zeit mit Problemen gekämpft, während Stellantis von Investoren noch Anfang letztes Jahres als einer der rentabelsten Automobilkonzerne gefeiert wurde.

Doch dann hatte die Opel-Mutter 2024 plötzlich Probleme, in Nordamerika, ihrem bis dahin lukrativsten Markt, Autos an Endkunden zu verkaufen. Die Folge waren hohe Lagerbestände, eine Gewinnwarnung und schließlich der Rücktritt von Konzernchef Carlos Tavares, gegen den die italienische Regierung immer wieder gestänkert hatte. Im vierten Quartal 2024 sind die Auslieferungen von Stellantis an Händler und im Direktverkauf laut vorläufigen Schätzungen des Konzerns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9% auf 1,395 Millionen Fahrzeuge gesunken.

Hybridfahrzeuge von Renault gefragt

In Nordamerika sind sie sogar um 28% auf 295 Millionen Fahrzeuge eingebrochen. Der Absatz des Konzerns, der seine Bilanz am 26. Februar veröffentlichen will, dürfte damit laut französischen Medien im Jahr um 12% auf 5,4 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen sein, in Nordamerika um 25% auf 1,43 Millionen.

Dagegen konnte Renault den Absatz 2024 um 1,3% auf 2,265 Millionen Fahrzeuge steigern. Die Verkäufe der Marke Renault legten um 1,8% auf 1,577 Millionen Fahrzeuge zu, die der Marke Dacia um 2,7% auf 676.340 Fahrzeuge. In Europa verbesserte die Gruppe den Absatz um 3,5%. Renault profitierte von Hybridfahrzeugen, deren Verkäufe 45% stiegen und nun 25% des Gesamtabsatzes ausmachen. Reine Elektrofahrzeuge kamen auf 9%.

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