KWS Saat hebt Umsatzprognose an
ste Hamburg
KWS Saat hat nach einem Anstieg der Konzernerlöse in den ersten sechs Monaten des Ende Juni ablaufenden Geschäftsjahres 2021/22 um rund ein Drittel auf 432 Mill. Euro die Umsatzprognose für den gesamten Turnus erhöht. Wie das Pflanzenzüchtungsunternehmen aus Einbeck anlässlich der Vorlage des Halbjahresberichts am Montag mitteilte, wird inzwischen mit einem Umsatzwachstum um 9 bis 11% im laufenden Geschäftsjahr gerechnet. Nach einer Steigerung um 2,2% auf 1,31 Mrd. Euro im vergangenen Jahr hatte KWS im Oktober ein Plus in der Spanne zwischen 5 und 7% für 2021/22 ausgegeben. Das damals in Aussicht gestellte Ziel einer operativen Rendite (Ebit-Marge) von etwa 10 (i.V. 10,5)% sowie in einer Bandbreite zwischen 11 und 12 (12,5)% bereinigt um nicht-zahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen im Rahmen von Unternehmenskäufen gilt unverändert.
Die KWS-Aktie gab um 0,8% auf 67,50 Euro nach. Damit gehörte sie zu den stärkeren Titeln im SDax, der getrieben von der Furcht der Investoren vor einer Eskalation des Ukraine-Konflikts zu Wochenbeginn um 2,8% kräftig einbüßte. Die zuversichtlichere Einschätzung der Umsatzentwicklung bei dem Pflanzenzüchtungsunternehmen basiert auch auf relevanten Geschäftsaktivitäten in der Ukraine und in Russland. Beide Länder stehen zusammen für etwa 10% des KWS-Jahresumsatzes, wie das Unternehmen auf Anfrage verlauten ließ. Der Konzern verkauft dort vor allem Saatgut für Mais, Getreide und Zuckerrüben und ist in beiden Ländern mit Gesellschaften, Mitarbeitern und Standorten vertreten.
Die weltweiten Kernmärkte von KWS befinden sich auf der Nordhalbkugel, wo die wesentlichen Umsatzträger Mais- und Zuckerrübensaatgut im Frühjahr ausgesät werden. Das erste Halbjahr eines Geschäftsjahres sorgt infolge der starken saisonalen Prägung üblicherweise für einen Anteil von 25 bis 30% am Jahresumsatz. Wesentlicher Wachstumstreiber im ersten Halbjahr war den Angaben zufolge das Segment Mais mit hohen Zuwächsen in Brasilien und Argentinien. Die Segmenterlöse kletterten um gut 52% auf 200,8 (131,8) Mill. Euro. Das Segment Getreide, das den wesentlichen Teil des Jahresumsatzes im ersten Halbjahr erwirtschaftet, legte vor allem wegen eines starken Wachstums bei Rapssaatgut um 12% auf 174,9 (156,1) Mill. Euro zu.
Wie aus dem KWS-Zwischenbericht weiter hervorgeht, lagen die Ergebniskennzahlen der ersten sechs Geschäftsjahresmonate auf Vorjahresniveau. Turnusgemäß negativ, landete das operative Ergebnis (Ebit) bei −89,5 (−93,5) Mill. Euro. Unter dem Strich blieb ein Periodenverlust von −85,3 (−86,2) Mill. Euro.
KWS Saat | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr* | ||
in Mill. Euro | 2021/22 | 2020/21 |
Umsatz | 432 | 326 |
Ebitda | −45 | −48 |
Ebit | −90 | −93 |
Periodenergebnis | −85 | −86 |
Operativer Cashflow | −92 | −22 |
Freier Cashflow | −129 | −57 |
Nettoverschuldung | 637 | 589 |
Beschäftigtenzahl | 4753 | 4640 |
*) Geschäftsjahr endet am 30.6.Börsen-Zeitung |