Chemiekonzern

Lanxess sorgt sich um Entwicklung der Rohstoffpreise

Der Chemiekonzern Lanxess hat sich im Startquartal 2021 gerade noch auf Vorjahresniveau behauptet. Gleichwohl blickt Vorstandschef Matthias Zachert voller Zuversicht nach vorn, zeichnet sich in vielen Abnehmerindustrien doch eine Erholung ab, wie...

Lanxess sorgt sich um Entwicklung der Rohstoffpreise

ab Köln

Der Chemiekonzern Lanxess hat sich im Startquartal 2021 gerade noch auf Vorjahresniveau behauptet. Gleichwohl blickt Vorstandschef Matthias Zachert voller Zuversicht nach vorn, zeichnet sich in vielen Abnehmerindustrien doch eine Erholung ab, wie er bei der Vorlage des Zwischenberichts erläuterte. Vor diesem Hintergrund engten die Kölner den Prognosekorridor für das Gesamtjahr von unten her ein. Wurde bislang ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) im Gesamtjahr von 900 Mill. bis 1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt, stehen jetzt 950 Mill. bis 1 Mrd. Euro auf dem Zettel.

Sorgen bereiten allerdings die drastisch gestiegenen Rohstoffpreise, die Ausdruck knapper Kapazitäten sind. Die Preise einiger Rohstoffe hätten sich binnen drei bis vier Monaten teilweise verdreifacht, veranschaulichte der Lanxess-Chef. Das habe er in seiner bisherigen beruflichen Laufbahn „selten oder vielleicht sogar noch nie erlebt“.

Im Auftaktquartal verharrten der Konzernumsatz mit 1,7 Mrd. Euro und das bereinigte Ebitda mit 242 Mill. Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Während das Segment Engineering Materials von der Rückkehr der Automobilindustrie auf den Wachstumspfad profitierte, drückte der Kälteeinbruch in Nordamerika zu Jahresbeginn auf Umsatz und operatives Ergebnis im Segment Specialty Additives. Hier werde es im zweiten Quartal zu einer Aufholjagd kommen, sagte Zachert voraus. Auch im Segment Advanced Intermediates sei die Dynamik positiv, wenngleich niedrigere Verkaufspreise im Startquartal zu dem Ergebnisrückgang beitrugen. Das Segment Consumer Protection, das Lanxess zuletzt mit Akquisitionen stärkte, knüpfte derweil an das starke Vorjahr an.

Die Entwicklung der Rohstoffpreise zeige, wie volatil das gesamte Marktumfeld sei. Wenngleich Unwägbarkeiten rund um die Pandemie bleiben, ist Zachert allerdings überzeugt, dass sich die Industrie insgesamt auf dem Wachstumskurs fortbewegt. Von daher wird für das zweite Quartal ein höheres operatives Ergebnis als im Startquartal anvisiert. Konkret rechnet Lanxess für den Zeitraum April bis Juni mit einem operativen Ebitda von 250 bis 260 Mill. Euro, wie Zachert vor der Presse ausführte. Damit läge der Chemiekonzern allerdings noch immer unter Vorkrisenniveau.

Wenngleich Lanxess mit dem Zwischenbericht die Markterwartungen leicht übertraf, ließen sich die Investoren von der Zuversicht nicht anstecken. Der MDax-Wert gab in einem freundlichen Marktumfeld um 2,8% auf 61,62 Euro nach.

Lanxess
Konzernzahlen nach IFRs
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Umsatz1 6931 704
Bereinigtes Ebitda242245
Ebitda-Marge (%)14,314,4
Ebit98104
Periodenergebnis6464
Operativer Cash-flow33113
Nettoverschuldung1 2231 012 *
*) zum 31.12.2020Börsen-Zeitung