Leoni kann für die Zukunft planen: Der Autozulieferer einigte sich mit seinen Konsortialbanken grundsätzlich auf ein Refinanzierungskonzept, wie das Nürnberger Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Das war notwendig geworden, weil am Ende dieses Jahres wesentliche Kredite ausgelaufen wären (vgl. BZ vom 24. Mai). Die Fälligkeiten sollen nach Angaben von Leoni grundsätzlich bis Ende 2025 verlängert werden. Die Finanzierungskosten erhöhten sich moderat, eine Dividende solle bis dahin nicht ausgeschüttet werden.

Das Unternehmen rechnet damit, dass sich mit dem Konzept die Finanzverbindlichkeiten um 574 Mill. Euro verringern. Ende März betrug die Nettoverschuldung 1,33 Mrd. Euro. Zur Reduzierung trägt der Nettoerlös von 442 Mill. Euro aus dem Verkauf des Geschäfts mit Standard-, Spezial- und Ladekabeln für Autos an die Stark Corporation in Thailand bei, der Mitte Mai bekannt gegeben wurde.

Jetzt wurde zudem vereinbart, dass vier der Konsortialbanken einen Teil von 132 Mill. Euro ihrer Darlehen in Eigenkapitalinstrumente umwandeln können. Leoni kündigte deshalb für Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres eine Kombination aus einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital und der Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe an. Beides wurde, wie berichtet, schon seit einiger Zeit erwogen. Dabei könnten Aktien und Bezugsrechte im Volumen von maximal der Hälfte des Grundkapitals ausgegeben werden, kündigt das Unternehmen an. Die vier Banken übernähmen die Aktien und Teile der Pflichtwandelanleihe, für die die Bezugsrechte nicht ausgeübt würden. Über das Konzept entscheiden noch einige Gremien, darunter die Gläubiger der von Leoni ausgegebenen Schuldscheine.