Lieferando-Eigner hebt Provisionen um 1 Prozent an
Reuters Berlin/Amsterdam
Angesichts der hohen Inflation und steigenden Betriebskosten erhöht der Lieferando-Eigner Just Eat Takeaway.com seine Gebühren für Restaurants. Die Provisionssätze stiegen erstmals nach mehreren Jahren in den meisten europäischen Ländern, darunter Deutschland und die Niederlande, um rund 1%, teilte der niederländische Essenslieferdienst auf Anfrage mit. „Wir verstehen, dass es für unsere Partner schwierig ist, wenn sich die Preise ändern. Vor allem jetzt, da immer mehr Anbieter ihre Tarife ändern“, hieß es. Die Teuerung im Euroraum war im Mai auf ein Rekordniveau von 8,1% geklettert.
Konkurrent Uber Eats erklärte, im Moment in Deutschland keine Veränderungen zu planen. Die Gebühr liege weiter bei 30%, wenn Uber-Kuriere die Mahlzeiten auslieferten, und bei 13%, sollten es die Restaurants übernehmen. Insidern zufolge hält auch der zum US-Konzern Doordash gehörende Anbieter Wolt in Deutschland an seinen jetzigen Provisionen fest. Seit dem Start im Sommer 2020 hätten sich diese nicht verändert. Der in Berlin ansässige Essenslieferdienst Delivery Hero, der in mehr als 50 Ländern aktiv ist, wollte keine Stellung dazu nehmen, wie sich die Gebühren angesichts der Preisexplosion entwickeln. In Großbritannien will Just Eat Takeaway.com die Gebühren nicht erhöhen. Der dortige Wettbewerber Deliveroo war zunächst nicht erreichbar.
Genau wie Delivery Hero hat Just Eat Takeaway.com angekündigt, im nächsten Jahr operativ schwarze Zahlen schreiben zu wollen. Beide Konzerne haben im vergangenen Jahr Milliardenverluste gemacht.