Flugtaxi-Startup Lilium will mit Kapitalerhöhung 114 Mill. Dollar einsammeln
Lilium will mit Kapitalerhöhung
114 Mill. Dollar einsammeln
Weitere Komponente für Finanzierung des Flugtaxis
jh München
Der Flugtaxi-Entwickler Lilium plant eine Kapitalerhöhung im Volumen von 114 Mill. Dollar. Damit will das Unternehmen aus Oberpfaffenhofen bei München die nächsten Schritte bis zur Serienreife und den Bau des vollelektrischen Düsenflugzeugs mit Platz für sechs Passagiere finanzieren, das senkrecht startet und landet. Vorgesehen ist der erste bemannte Flug eines Lilium-Jets für Ende dieses Jahres. Mitte 2026 sollen die ersten Jets ausgeliefert werden. Lilium habe derzeit einen Kapitalbedarf von etwa 30 Mill. Euro im Monat, heißt es in der Branche.
Die Kapitalerhöhung enthält mehrere Komponenten. 40 Mill. Dollar entfallen auf ein öffentliches Angebot mit der Ausgabe neuer Aktien und Optionsscheine zum Kauf von Anteilen. Lilium ist seit September 2021 an der Nasdaq in New York notiert. Eine Privatplatzierung von Aktien und Optionsscheinen soll 50 Mill. Dollar einspielen. Sie richtet sich an Investoren wie BIT Capital, Earlybird Venture Capital und Aceville sowie an Vorstände von Lilium. Für die restlichen 24,2 Mill. Dollar hat sich Aceville nach Angaben von Lilium zum Kauf von Optionsscheinen bereit erklärt. Aceville ist eine Tochtergesellschaft des chinesischen Internetunternehmens Tencent Holdings.
Chinesen bleiben bei 20 Prozent
Nach Abschluss der Kapitalerhöhung soll Aceville einen Anteil von 19,8% des stimmberechtigten Kapitals besitzen. Das entspricht der jetzigen Größenordnung. Der chinesische Aktionär achtet darauf, das Niveau von 20% nicht zu überschreiten, um nicht von der Regulatorik eingeschränkt zu werden, wie zu hören ist.
Das öffentliche Angebot der Kapitalerhöhung soll am 29. Mai abgeschlossen sein, die Privatplatzierung in zwei Tranchen bis 28. Juni. Zudem strebt Lilium für die Finanzierung einen KfW-Kredit von mindestens 100 Mill. Euro an. Die KfW prüft das Unternehmen, um zu klären, ob der Bund und der Freistaat Bayern mit einer Bürgschaft den Kredit absichern. Auch erhofft sich Lilium vom französischen Staat 250 Mill. Euro – abhängig von der Höhe der Investitionen in dem Land. Lilium hat nach eigenen Angaben bisher für etwa 60 Jets feste Bestellungen mit Anzahlungen erhalten sowie Absichtserklärungen für 720 Fluggeräte.
Sie stammen aus der Europäischen Union, den USA, China, Brasilien, Großbritannien und Saudi-Arabien. Das 2015 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter, davon rund 500 Luft- und Raumfahrtingenieure.