EU-Klimapläne

Luftfahrt rechnet mit Nachteilen

Die Luftfahrtbranche in der EU sieht sich durch die EU-Klimapläne benachteiligt. Sie warnt auch vor dem Verlust von Arbeitsplätzen.

Luftfahrt rechnet mit Nachteilen

dpa-afx Frankfurt

Die Lufthansa und die Chefs der beiden größten deutschen Flughäfen haben im Zuge von EU-Klimaplänen abermals vor Wettbewerbsnachteilen und Jobverlusten in Europa gewarnt. Die angepeilte Regulierung aus Brüssel würde eine „gefährliche Schieflage“ für europäische Netzwerkairlines und Drehkreuze erzeugen, kritisierte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Montag in Frankfurt. „Es kann nicht im Interesse Europas und der EU sein, mit Fit for 55 die europäische Luftfahrt zu benachteiligen.“ CO2-Emissionen würden damit nur verlagert und nicht gesenkt.

Der Lufthansa-Konzern hatte mögliche Mehrkosten bis zum Jahr 2035 auf 15 bis 20 Mrd. Euro beziffert. Eine europäische Kerosinsteuer lehnt er ganz ab. „Eine Kerosinsteuer spart als reine Abgabe kein Gramm CO2, aber der Emissionshandel und die SAF-Quote sind –­ richtig umgesetzt – wirksame Instrumente für die angestrebte Dekarbonisierung des Luftverkehrs“, monierte auch Jost Lammers, Vorsitzender der Ge­schäftsführung am Flughafen München. Die Manager präsentierten Studienergebnisse, wonach im Zuge der EU-Klimapläne die Ticketpreise für Flüge über EU-Drehkreuze bis 2035 um 23 bis 29% steigen könnten. Zudem könnten 260000 direkte und indirekte Jobs in der Luftfahrtindustrie der EU verloren gehen und aufs Jahr gesehen 119 Millionen Passagiere abwandern.

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