Luftfracht vor moderatem Wachstum

Nach den Einbußen zeigt sich die Branche wieder optimistischer

Luftfracht vor moderatem Wachstum

wü Genf – Das ablaufende Jahr sei kein gutes für den Luftfrachtverkehr gewesen, sagt Andrew Matters, der stellvertretende Chefökonom des Luftfahrtverbandes IATA (International Air Transport Association). Im Gegenteil, 2019 sei für den Sektor ein hartes Jahr mit vielen Herausforderungen gewesen. 2020 dürfte erneut ein Jahr der Herausforderungen werden, meint Matters. Doch er sieht inzwischen zaghafte Anzeichen für eine Verbesserung. Nach einem Einbruch der Nachfrage von 3,3 % im laufenden Jahr dürfte der Luftfrachtverkehr 2020 wieder moderat wachsen und um 2 % zulegen, glaubt er. Die Branche sei wieder etwas optimistischer.Die beförderte Fracht dürfte vom Volumen her wieder von zuletzt 61,2 Mill. Tonnen auf 62,4 Mill. Tonnen zulegen. Damit läge sie aber immer noch unter den Volumen von 2018, als 63,3 Mill. Tonnen transportiert wurden. Die Erträge dürften jedoch weiter sinken und im nächsten Jahr erneut um 3 % nachgeben. Das wäre allerdings eine kleine Verbesserung im Vergleich zum laufenden Jahr, in dem sie um 5 % zurückgegangen sein dürften. Die Umsätze des Luftfrachtverkehrs dürften 2020 im dritten Jahr in Folge schrumpfen und sich um 1,1 % auf 101,2 Mrd. Dollar verringern. Die Schwäche des weltweiten Handels sei nicht allein auf den Handelskrieg zwischen den USA und China zurückzuführen, auch wenn die Handelsspannungen eine Schlüsselrolle für den Einbruch des Frachtgeschäfts spielten, meint IATA-Ökonom Matters. Auch im neuen Jahr werde es zahlreiche Risiken geben. Dazu gehöre vor allem die Gefahr, dass der Handelskrieg, eine Rezession in den USA und/oder politische Unsicherheiten das weltweite Wirtschaftswachstum beeinträchtigten. Rückgänge dominierenDie aktuelle Schwäche des Luftfrachtverkehrs trifft bis auf Afrika alle Regionen, allen voran jedoch den Asien-Pazifik-Raum. Entsprechend mussten die meisten der weltweit wichtigsten Umschlagplätze für die Luftfracht in den zwölf Monaten bis Oktober deutliche Rückgänge der transportierten Volumen hinnehmen. Trotz der schwachen Nachfrage sind die Kapazitäten in den zwölf Monaten weiter, wenn auch nur leicht ausgebaut worden. Deshalb bleibt der Druck auf die Auslastungsraten hoch, da sich die Kapazitäten stärker erhöht haben als die Nachfrage. Gleichzeitig ist die Nutzung großer Frachtflugzeuge kontinuierlich gestiegen, was nach Angaben der IATA mit zu dem Druck auf die Auslastungsraten beigetragen hat.