Luftfahrt

Lufthansa Technik will Vorkrisen-Niveau übertreffen

Die zunehmende Reiselust sorgt dafür, dass auch wieder mehr Flugzeuge gewartet werden müssen. Lufthansa Technik rechnet mit guten Rahmenbedingungen und will ihre internationale Präsenz ausbauen.

Lufthansa Technik will Vorkrisen-Niveau übertreffen

Reuters Hamburg

Die Lufthansa rechnet nach einem Rekordjahr im Geschäft mit der Wartung und Reparatur von Verkehrsflugzeugen mit einem weiteren Steigflug. Der immer noch starke Aufwärtstrend bei Flugreisen werde auch den Bedarf nach Instandhaltungsarbeiten beflügeln, teilte die Wartungssparte Lufthansa Technik am Dienstag in Hamburg mit. Der globale Markt für solche Leistungen werde im laufenden Jahr mit einem Volumen 96 Mrd. Euro das Vor-Corona-Niveau übertreffen, so die Prognose. Die guten Geschäftsaussichten will die Lufthansa-Tochter nutzen, um ihre Präsenz weltweit auszubauen.

Im vergangenen Jahr steigerte die Lufthansa-Tochter den Umsatz um 3 % auf 5,6 Mrd. Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 41 %auf 511 Millionen Euro. Neben der Erholung der Luftverkehrsbranche hätten die laufende Restrukturierung sowie ein vorteilhafter Dollar-Kurs zum Erfolg beigetragen. Damit gehörte Lufthansa Technik im vergangenen Jahr zu den Haupt-Gewinnquellen des Konzerns. „Zwar sind wir noch nicht ganz zu alter Größe zurückgekehrt, aber wir werden aus der Position der Stärke weiter wachsen“, sagte Vorstandschef Sören Stark. Im vergangenen Jahr seien neue Verträge im Volumen von 9,6 Mrd. Euro geschlossen worden. Insgesamt habe das Unternehmen 706 neue Verträge unterzeichnet und dabei 28 neue Kunden gewonnen. Wie beim Umsatz entfielen fast zwei Drittel des Neugeschäfts auf die Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika), mehr als doppelt so viel wie auf die Region Americas und etwa fünfmal so viel wie auf die Region Asien Pazifik (APAC), wo die Lufthansa-Tochter allerdings große Wachstumschancen sieht. „Es gibt keinen Grund, warum wir in den Americas und in APAC nicht genauso präsent seien sollten wie in EMEA“, sagte Stark.

Als größte Herausforderung bei der Bewältigung der hohen Kundennachfrage nannte Stark die immer noch nicht rund laufenden Lieferketten und die anhaltende Personalknappheit. Dem Mangel an Fachpersonal begegnet das Unternehmen mit einer im zweiten Halbjahr gestarteten Einstellungsoffensive, durch die im vergangenen Jahr allein in Deutschland 2 100 offene Stellen extern und intern besetzt worden seien. 2023 sei in Deutschland die Einstellung von circa 2 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geplant, weltweit sollen es etwa 4 000 sein.

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