Luftfahrt

Lufthansa will ITA nur bei voller Privatisierung

Die Deutsche Lufthansa zeigt derzeit kein Interesse mehr an ITA Airways. Voraussetzung für einen Deal sei eine vollständige Privatisierung.

Lufthansa will ITA nur bei voller Privatisierung

Bloomberg Rom

Die italienische Fluggesellschaft ITA Airways ist für die Deutsche Lufthansa nach deren Angaben kein attraktives Investment mehr, nachdem die italienische Regierung die zum Kauf angebotene Beteiligung reduziert hat. Eine Minderung von 80% auf 50% plus eine Aktie durch die Regierung des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Draghi sei „nicht die Lösung” für die Lufthansa, sagte der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr.

„Die italienische Regierung hat sich gegen eine Vollprivatisierung entschieden”, sagte der Lufthansa-CEO am Freitag am Rande einer Veranstaltung in Frankfurt. „Wenn es in Italien einen Meinungsumschwung gibt, bin ich bereit, jeden Tag dorthin zu fliegen, aber es muss eine vollständige Privatisierung sein, wie sie ur­sprünglich erwogen wurde”, führte Spohr aus. Lufthansa und ihr Partner Mediterranean Shipping, die Nummer 1 unter den Containerlinien, waren im August bei der ITA-Ausschreibung nicht zum Zuge gekommen, obwohl sie zu Beginn des Prozesses noch die Nase vorn hatten. Das italienische Finanzministerium entschied sich dann jedoch für eine Investorengruppe unter Führung des US-Fonds Certares Management. Zu dem Konsortium gehören außerdem auch die Fluggesellschaften Delta Air Lines sowie Air France-KLM.

Bislang wurde allerdings noch kein formeller Vertrag unterzeichnet. Die Aussicht auf eine neue italienische Regierung unter Giorgia Meloni hat zudem Zweifel daran aufkommen lassen, ob und in welcher Form der bislang angedachte M&A-Deal noch zustande kommt. Dies hatte zuletzt erneut Spekulationen darüber aufkommen lassen, ob für die unterlegenen Bieter möglicherweise noch eine Chance bestehen könnte, doch noch zum Zuge zu kommen.