Vorstandsvergütung

Managergehälter auch in der Krise stabil

Die Managergehälter steigen trotz Wirtschaftskrise an. Viele CEOs konnten durch langfristige aktienbasierte Vergütung ihre Einkommen aufstocken. Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius ist mit 12,7 Mill. Euro Top-Verdiener im Dax.

Managergehälter auch in der Krise stabil

CEO-Gehälter legen auch in der Krise zu

Vorstandschefs im Dax profitieren von langfristigen Vergütungskomponenten

swa Frankfurt
Weiterer Bericht Seite 24

Die Managergehälter des Jahres 2023 laufen trotz Wirtschaftskrise nach oben. Viele Dax-Konzerne haben in dem Turnus noch gut verdient. In Unternehmen, wo das nicht der Fall war und Jahresziele verfehlt wurden, konnten CEOs ihre Vergütung über die Ausübung langfristiger aktienbasierter Komponenten aufpolstern.

Das trifft zum Beispiel in der Chemie auf BASF-Chef Martin Brudermüller zu, der mit Zufluss aus Long-Term Incentives 2,7 Mill. Euro verdiente und damit seine Vergütung im Chemie-Krisenjahr 2023 in Summe von 5,8 Mill. auf 6,1 Mill. Euro aufstockte. Ähnlich sieht es bei Covestro-CEO Markus Steilemann aus, der 1,9 Mill. Euro aus langfristiger aktienbasierter Vergütung einstrich und seine Entlohnung für 2023 sogar kräftig von
2,5 Mill. auf 4,3 Mill. Euro erhöhte.

Die Angaben in den Vergütungsberichten sind aufgrund neuer EU-Regulierung nicht mehr grundsätzlich vergleichbar, doch die meisten Dax-Unternehmen zeigen noch die Entlohnung nach Zufluss im Geschäftsjahr, auch wenn „erdiente“ Short-Term Incentives in der Regel erst später ausbezahlt werden.

Auf Basis der vorliegenden Geschäftsberichte zeichnet sich ab, dass die CEOs im Dax ihre Gehälter 2023 mehrheitlich steigern konnten. Top-Verdiener ist nach bisherigen Veröffentlichungen Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius mit 12,7 Mill. Euro, gefolgt von Theodor Weimer, CEO der Deutschen Börse, mit 10,6 Mill. und Merck-Chefin Belén Garijo mit 10,5 Mill. Euro. Um mehr als 50% auf 7,2 Mill. Euro erhöht hat sich das Salär von SAP-Chef Christian Klein.

Vergebliche Mühe

Dass Vergütungsanreize nicht immer ziehen, zeigt sich im MDax im Fall der Lufthansa. Dort hat der Aufsichtsrat im vorigen Jahr das Gehalt des 2021 an Bord gegangenen Finanzvorstands Remco Steenbergen bei der Vertragsverlängerung bis Ende 2028 spürbar erhöht. Der CFO wurde laut Vergütungsbericht fortan als „herausgehobenes Vorstandsmitglied“ eingestuft und die Entlohnung für ihn in allen Komponenten auf das 1,3-Fache der Bezahlung eines ordentlichen Vorstandsmitglieds angehoben. Steenbergen kehrte der deutschen Airline dennoch den Rücken und heuerte beim Pharmaunternehmen Sandoz an.

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