Margen von Hornbach stehen unter Druck
md Frankfurt
Die Margen der Hornbach-Gruppe, die für ihre gleichnamige Baumarktkette bekannt ist, stehen unter Druck. Gleichzeitig nimmt die Wachstumsdynamik ab. Der Umsatz der Holding stieg im zweiten Quartal des Jahres 2022/23 (28. Februar) im Vergleich zur Vorjahreszeit den Angaben zufolge um 2,2% auf 1,65 Mrd. Euro; das ist ein Rekordwert, doch waren die Erlöse im Vorquartal um 8,1% gestiegen. Das operative Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit, bereinigt um Sondereffekte) ging zwischen Juni und Ende August um 23% auf 129 Mill. Euro zurück. Dadurch sank die Ebit-Marge von 10,4 auf 7,8%.
Wie sich aus dem Zwischenbericht ergibt, konnten höhere Verkaufspreise – über das gesamte Sortiment hinweg seien die Preise zwischen März und Ende August um 8% angehoben worden, sagte Finanzchefin Karin Dohm der Nachrichtenagentur dpa-afx – die deutlich gestiegenen Kosten aufgrund höherer Einkaufspreise und höherer Ausgaben für Energie nicht ausgleichen. Dadurch sei die Rohertragsmarge im Jahresvergleich von 35,4 auf 33,2% gesunken. Der Quartalsüberschuss nach Anteilen Dritter sank nach Unternehmensangaben um 11% auf 83,6 Mill. Euro.
Das Management bestätigte die Prognose für das bereinigte operative Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr, das Mitte Juni wegen der steigenden Einkaufspreise und anhaltender Probleme in den Lieferketten nach unten korrigiert worden war. Danach werde das adjustierte Ebit um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz sinken. Im Jahr 2021/22 hatte die Hornbach-Gruppe hier den Rekordwert von 362,6 Mill. Euro erreicht. Dagegen soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert von knapp 5,9 Mrd. Euro leicht steigen.
Nach dem ersten Geschäftshalbjahr liegt das bereinigte operative Ergebnis bei 277 Mill. Euro (−18%) und der Periodengewinn bei 182 Mill. Euro (−2,7%). Im Jahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass vor allem im Frühjahr 2021 Umsatz und Ergebnisse von staatlich verordneten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie profitierten; damals kauften Verbraucher verstärkt in Baumärkten ein, um Ausbesserungen und Verschönerungen an Heim und Garten vorzunehmen, da viele andere Geschäfte und Einrichtungen geschlossen blieben.
Die ersten Bewertungen des Zahlenwerks und der Managementaussagen durch Analysten fielen unterschiedlich aus. Sowohl Warburg als auch Berenberg setzen ihre Kursziele für die Holding-Aktie mit 128 bzw. 125 Euro aber weit über dem aktuellen Kurs an. Am Donnerstag fiel der Aktienpreis um 3,4 % auf 61,85 Euro.
Hornbach Holding | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
6 Monate1 | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 3463 | 3292 |
Baumärkte | 3237 | 3085 |
Ebitda | 385 | 436 |
Betriebsergebnis2 (Ebit) | 277 | 337 |
Baumärkte2 | 245 | 304 |
Ebit-Marge2 (%) | 8,0 | 10,2 |
Periodenüberschuss | 182 | 187 |
Operativer Cashflow | 253 | 374 |
Investitionen (Capex) | 114 | 97 |
Freier Cashflow | 102 | 180 |
Nettofinanzschulden | 1345 | 962 |
Flächenber. Umsatzwachstum, (DIY) (%) | 1,9 | 3,4 |
Handelsspanne3 (%) | 33,7 | 35,4 |
1) 1. März bis 31. August; 2) bereinigt um nicht ope-rative Effekte; 3) Rohertrag zu UmsatzBörsen-Zeitung |