Werbebranche

M&C Saatchi pokert hoch

Der Board der Werbeagentur M&C Saatchi hat seine stellvertretende Vorsitzende Vinodka Murria abblitzen lassen. Sie wollte das Unternehmen im Aktientausch übernehmen.

M&C Saatchi pokert hoch

hip London

Statt eines Kaufangebots mit einer saftigen Prämie hat die IT-Seriengründerin Vinodka Murria der Werbeagentur M&C Saatchi einen Firmenzusammenschluss angeboten. Der Reverse Takeover hätte das Unternehmen mit mehr als 220 Mill. Pfund bewertet. Die Aktionäre sollten 1,86 Aktien von Murrias Investmentvehikel AdvancedAdvT je Anteilschein erhalten, wie aus einer Pflichtveröffentlichung hervorgeht. Die unabhängigen Boardmitglieder von M&C Saatchi stellten fest, dass der Vorschlag Murrias bis auf den Wechsel der Kontrolle keine alternative Strategie enthalte, die den Anteilseignern des Unternehmens zugutekäme. Er spiegele den Wert des Geschäfts und seiner Perspektiven nicht wider und würde zu einem unverhältnismäßigen Werttransfer zugunsten der Aktionäre von AdvancedAdvT führen. M&C Saatchi habe eine Reihe von bedeutenden Kunden für sich gewinnen können, darunter Google, Tiktok, Tinder und Uber.

Das Unternehmen wurde 1995 von Maurice Nathan Saatchi und seinem Bruder Charles gegründet, nachdem sie bei Saatchi & Saatchi durch eine vom Shareholder-Aktivisten David Herro initiierte Aktionärsrevolte hinausgedrängt worden waren. M&C Saatchi, die mit dem Slogan „Brutale Einfachheit des Denkens“ für sich warb, wurde mit der „New Labour, New Danger“-Wahlkampagne von 1997 bekannt. Labour gewann die Wahl unter der Führung von Tony Blair dennoch.

M&C Saatchi lässt sich von Numis und Liberum beraten, Advanced AdvT von Investec.