Merck startet Kapazitätsausbau in Taiwan
swa Frankfurt – Merck hat den ersten Spatenstich für eine neue Fabrik in Taiwan gesetzt. Am Standort Kaohsiung im Süden des Landes, wo der Dax-Konzern bereits mit einem Werk vertreten ist, will Merck eine Produktion zur Stärkung des Halbleitergeschäfts aufbauen. An der feierlichen Zeremonie im neuen Technologiepark nahmen Frank Stangenberg-Haverkamp, oberster Repräsentant der Merck-Familiengesellschafter, sowie Taiwans Wissenschaftsminister Wu Tsung-tsong teil.
Herausgehobenes Projekt
An dem 150000 Quadratmeter großen Standort will Merck nach eigenen Angaben von 2025 an Spezialgase und Halbleitermaterialien für Dünnschicht- und Strukturierungsanwendungen herstellen. Die Produktionsanlagen würden in mehreren Phasen erweitert. Das Projekt zählt zu den größten Investitionen im Rahmen des Programms „Level up“ zur Expansion im Unternehmensbereich Electronics. Budgetiert hat Merck hier bis 2025 deutlich mehr als 3 Mrd. Euro, um über Kapazitätsausbau und Innovationen das Wachstum in Elektronikmärkten zu beschleunigen. In Taiwan will der Konzern nach früheren Angaben von 2023 bis 2030 insgesamt 500 Mill. Euro investieren.
Der Neubau in Kaohsiung ist ein Schritt von vielen. Im Oktober 2022 hatte Merck dort ein neues Werk für die Herstellung von Zuführsystemen von Gasen und Chemikalien für die Halbleiterindustrie fertiggestellt. Die zuständige Geschäftseinheit Delivery Systems & Services erweitere ihre Kapazitäten auch in den USA und plane noch im ersten Halbjahr 2023 die Eröffnung einer neuen Fertigungsstätte in Chandler, Arizona.
Auf- und ausgebaut werden in dem Geschäft auch Anlagen an weiteren Standorten in Asien, den USA und Deutschland. Eine Reihe von Investitionsprojekten sei in Vorbereitung oder Umsetzung. Unlängst hatte Merck zudem das Chemiegeschäft des koreanischen Unternehmens Mecaro übernommen, um Know-how und Kapazitäten zu ergänzen.