MHP kommt durch die Hintertür an die Börse
Reuters München – Der Münchner Hotelbetreiber MHP Hotel AG hat es durch die Hintertür an die Börse geschafft. Mit der Eintragung ins Handelsregister ist die Munich Hotel Partners (MHP) in den leeren Börsenmantel des vormaligen Telemedizin-Anbieters Lifespot Capital geschlüpft. Nach einer Kapitalerhöhung kommt der Franchisenehmer von sechs Hotels in Deutschland und Wien, darunter vier „Le Meridien“, auf 64 Mill. Euro Börsenwert. 84% halten die bisherigen MHP-Eigentümer Jörg Frehse, Ralf Selke, Michael Wagner und Daniel Beringer.
MHP nutzt für den Börsengang eine Hülle, die einst operativ tätig war, aber ihren Geschäftszweck aufgegeben hat. „Ohne dieses Reverse-IPO hätten wir einen längeren Atem gebraucht und viel Zeit investieren müssen“, sagt MHP-Vorstandssprecher Frehse. Die Coronakrise, die der Reise- und Hotelbranche Umsatz- und Gewinneinbrüche eingebrockt hat, schreckt MHP nicht. 2022 soll der Umsatz – vor dem Virusausbruch bei 111 Mill. Euro – wieder auf 80 bis 100 Mill. Euro steigen. „Im Frühjahr planen wir eine weitere Kapitalerhöhung, mit der wir den Streubesitz um 15% erhöhen“, sagt Frehse. „Das wird uns nach heutiger Planung rund 12 Mill. bis 15 Mill. Euro bringen.“ Damit sollen weitere Übernahmen finanziert werden, auch über den deutschsprachigen Raum hinaus. „Spätestens zur Fußball-EM in Deutschland 2024 streben wir einen Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau an“, sagt Frehse. Der Verlust von 2020 – 2,7 Mill. Euro – soll einmalig bleiben. „Für 2021 gehen wir von einer schwarzen Null aus.“