Nach Vorstandsdrama

Microsoft wird Beobachter im Board von OpenAI

Nach der Rückkehr von OpenAI-CEO Sam Altman konnte sich der ChatGPT-Macher offensichtlich nicht dazu durchringen, seinem Großinvestor ein klares Mitspracherecht bei dem Start-up einzuräumen. Stattdessen erhält der Softwarekonzern nun die Rolle des Beobachters im Board.

Microsoft wird Beobachter im Board von OpenAI

Microsoft erhält bei OpenAI
Beobachter-Status

ChatGPT-Macher verwehrt Großinvestor das Stimmrecht

kro Frankfurt

Nach dem Drama im Board von OpenAI wächst der Einfluss des Großinvestors Microsoft bei dem ChatGPT-Macher nur ein bisschen. "Wir haben klar die richtige Entscheidung getroffen, uns mit Microsoft zusammenzuschließen, und ich freue mich, dass sie (Microsoft) als nicht stimmberechtigter Beobachter in den Board eintreten werden", teilte der neue alte CEO Sam Altman in einem Blog-Post mit.

Microsoft hat insgesamt bislang rund 13 Mrd. Dollar in das Start-up investiert und hält 49% an dem Unternehmen. Nach den Turbulenzen um den kurzzeitigen Rausschmiss von Altman galt es als sicher, dass der Softwarekonzern mindestens auf einen Sitz im Aufsichtsgremium bestehen dürfte. Aufgrund seiner speziellen Board-Struktur, die Folge einer anfänglich komplett gemeinwohlorientierten Ausrichtung des Unternehmens ist, hatten die Geldgeber bislang keinen Sitz und entsprechend kein Mitspracherecht bei strategischen Entscheidungen.

Board soll Governance verbessern

Neben Microsoft zählen unter anderem die vom Tech-Milliardär Vinod Khosla gegründete VC-Firma Khosla Ventures, die von Joshua Kushner (dem Bruder von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner) gegründete Thrive Capital sowie die berühmten Tech-Investoren Andreessen Horowitz und Sequoia Capital zu den Investoren von OpenAI.

Altman zufolge soll OpenAI in den vergangenen Tagen nicht einen Kunden verloren haben. Auch seien noch sämtliche Mitarbeitende an Bord. Fast alle der mehr als 700 Angestellten hatten nach Altmans Absetzung mit Kündigung gedroht.

In seinem Blog-Post stellte Altman zudem das neue, noch im Aufbau befindliche Aufsichtsgremium offiziell vor. Wie bereits bekannt, werden zunächst der ehemalige Salesforce-Co-Chef Bret Taylor (als Chairman) und der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers in das Gremium eintreten, der CEO des Wissensportals, Adam D'Angelo, bleibt zudem als einziger Vertreter des früheren Boards. Auf die drei Board-Mitglieder komme nun "die extrem wichtige Aufgabe" zu, das Gremium "mit diversen Perspektiven" zu erweitern, die Governance-Struktur zu verbessern und eine unabhängige Untersuchung der jüngsten Ereignisse zu beaufsichtigen, so Altman. Laut mehreren Medienberichten soll der Board angeblich auf insgesamt neun Direktoren erweitert werden.

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