Der italienische Landmaschinen- und Nutzfahrzeugkonzern CNH Industrial (Case, New Holland) will für 2,1 Mrd. Dollar die amerikanische Raven Industries übernehmen. Raven, 1956 gegründet, ist ein Spezialist für Präzisionslandwirtschaft und stellt etwa Kamera- und Steuerungssysteme, Feldcomputer und Spezialtechniken für den Einsatz in der Agrikultur her. Das Unternehmen aus Sioux Falls in South Dakota kam 2020 auf einen Umsatz von 348,4 Mill. Dollar.

CNH Industrial bietet den Aktionären 58 Dollar je Aktie. Das ist ein Aufschlag von 33,6% gegenüber dem Mittelkurs der letzten vier Wochen. Finanziert werden soll die größte Übernahme seit der Ausgliederung von CNH Industrial aus dem Fiat-Konzern 2012 mit vorhandenen liquiden Mitteln. Das Closing wird für das vierte Quartal erwartet. Der CNH-Aktienkurs legte am Montag um 0,8% auf 13,80 Euro zu.

Raven Industries ist ein langjähriger Partner von CNH Industrial. Der zu 26,9 (Stimmrechte: 41,7)% von der Agnelli-Elkann-Familienholding Exor kontrollierte Konzern will durch die Übernahme die Digitalisierung weiter vorantreiben. Das Know-how von Raven im Bereich Präzisionslandwirtschaft und Software und ist laut CNH-CEO Scott Wine eine ideale Ergänzung zur umfangreichen Produktpalette von CNH Industrial mit den Marken Case, New Holland und Steyr.

Nachdem die Regierung einen Verkauf an die chinesische FAW-Gruppe untersagt hat, plant CNH Industrial für Anfang 2022 einen Spin-off der On-Highway-Sparte mit den Marken Iveco (Nutzfahrzeuge), Iveco Bus und Heuliez (Busse), Magirus (Brandschutzfahrzeuge), Iveco Astra, FPT Industrial (Antriebe) und Iveco Defence Vehicles. CEO dieser Sparte soll Gerrit Marx, derzeit Chef der Nutzfahrzeug- und Spezialfahrzeugsparte, werden. CNH Industrial hat 2019 eine Beteiligung an dem US-Start-up Nikola erworben und will demnächst in Ulm mit der Produktion von Elektrolastern beginnen. Iveco ist führend beim Einsatz von Nutzfahrzeugen, die mit verdichtetem Gas (CNG) und verflüssigtem Erdgas (LNG) fahren.