Mit IPO löst Douglas alte Schulden komplett ab
Mit IPO sagt Douglas alten Schulden ade
Finanzvorstand: Brauchen kein Rating mehr – Ankerinvestor willkommen
ab Düsseldorf
Im Zuge des Börsengangs stellt sich Douglas auch auf der Fremdkapitalseite komplett neu auf. Dank frischer Mittel der Altaktionäre und dem erwarteten IPO-Erlös werden die Schulden um gut 1 Mrd. Euro zurückgeführt und die restlichen 1,6 Mrd. Euro zu deutlich günstigeren Konditionen refinanziert, erläutert Finanzchef Mark Langer im Interview.
Zum Start an der Börse soll sich die Nettoverschuldung auf weniger als das Dreifache des bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen belaufen. Ob das schon für ein Rating guter Bonität reicht? „Wir brauchen kein Rating mehr, weil wir nicht auf kapitalmarktnotierte Instrumente zurückgreifen“, sagt der CFO. Ob das Rating dennoch fortgeführt wird – Douglas wird von S&P und Moody’s derzeit noch mit schwachen „B–“ bzw. „B3“ eingestuft –, lässt Langer offen.
Dass sich Douglas im Zuge des Börsengangs auch einen Ankerinvestor an Bord holt, will Langer nicht ausschließen. „Ein Ankerinvestor bringt gewisse Vorteile mit sich.“ Eine entsprechende Vereinbarung gibt es jedoch noch nicht. Das kann sich noch ändern, laufen doch erst seit Montag die Investorengespräche. Anfang kommender Woche dürfte der Börsenprospekt veröffentlicht werden. Dann lässt sich auch sagen, mit welcher Bewertung Douglas ins zweite Börsenleben startet.
Da die Altaktionäre, allen voran der Finanzinvestor CVC, zum IPO noch einmal frisches Eigenkapital nachlegen, dürfte der Streubesitz zunächst niedrig ausfallen. Aus Sicht von Langer ist das jedoch kein Problem: „Aus meiner Erfahrung ist es für institutionelle Investoren vor allem wichtig, wie groß die Streubesitz-Marktkapitalisierung ist. Rund 800 Mill. Euro Nettoerlös sind schon viel“, sagt der Manager, der viele Jahre für Hugo Boss arbeitete, zunächst als CFO und von 2016 bis 2020 als CEO.