Möglicher Anteilsverkauf bei Helios ruft Verdi auf den Plan
Reuters Frankfurt
– Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die möglichen Pläne des Gesundheitskonzerns Fresenius zum Verkauf eines Anteils an der Krankenhauskette Helios. „Pflege und Gesundheit sind zum Spielball kurzfristiger Gewinninteressen geworden. Die politisch Verantwortlichen müssen dem endlich einen Riegel vorschieben“, erklärte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, am Montag.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass Fresenius Banken mit dem Verkauf eines Minderheitsanteils an Helios beauftragt hat. Die Bank of America und JP Morgan Chase sollten das Interesse möglicher Bieter ausloten. Bei einem Verkauf eines Anteils von etwa 20% könnte Helios mit mehr als 15 Mrd. Euro einschließlich Schulden bewertet werden. Ein Fresenius-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Fresenius-Chef Stephan Sturm hatte im Februar bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz gesagt, dass der Konzern für große Investitionen und Übernahmen neue Kapitalquellen erschließen müsse. Dabei zeigte er sich erstmals offen für einen Verkauf des Anteils an der Dialysetochter FMC und schloss für Helios und die Dienstleistungssparte Vamed auch Börsengänge nicht aus. Bei Helios wolle Fresenius langfristig Mehrheitseigentümer bleiben, das müsse aber nicht zu 100% sein.
Verdi forderte die Fresenius-Spitze auf, schnellstens Klarheit über die Konzernstrategie und die konkreten Folgen für Beschäftigung und Standorte zu schaffen. „Der Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze sowie die Einhaltung aller Tarifverträge muss in jeder Konstellation dauerhaft gewährleistet sein.“ Fresenius hatte Helios 2005 für 1,5 Mrd. Euro übernommen.