Moody’s hebt Ausblick für Continental-Rating an
ste Hamburg
Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonitätsnote des Autozulieferers Continental am Dienstag mit „Baa2“ bestätigt, den Ausblick aber auf „stabil“ von „negativ“ angehoben. Die Veränderung beim Ausblick spiegele die Erwartung wider, dass sich die operative Leistung des Dax-Unternehmens aus Hannover in den kommenden Quartalen spürbar erholen wird.
Die jüngste Abschwächung sei durch steigende Kosteninflation, Lieferengpässe und Covid-19-bedingte Lockdown-Maßnahmen verursacht worden, die die Automobilproduktion im ersten Halbjahr 2022 beeinträchtigten, erklärte Moody’s-Analyst Götz Grossmann. „Während die meisten Kreditkennzahlen für das ,Baa2‘-Rating derzeit schwach bleiben, sollten erwartete weitere Preiserhöhungen zum Ausgleich der Kosteninflation und Vorteile aus der Restrukturierung zu einer sichtbaren Erholung der Profitabilitäts-, Verschuldungs- und Cashflow-Kennzahlen von Continental in den kommenden 12 bis 18 Monaten führen, selbst in einem schwächeren makroökonomischen Umfeld.“
Der Autozulieferer und Reifenhersteller hatte bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. Juni vor zwei Wochen erklärt, nach einem Verlust in den ersten sechs Monaten des Jahres von einem besseren zweiten Halbjahr auszugehen. Die zuletzt im April korrigierten Finanzziele für 2022 wurden bestätigt. Dabei rechnet Continental mit einer Stabilisierung der Lieferketten, einer leicht verbesserten Verfügbarkeit von Halbleitern sowie einer stabilen Energieversorgung in Europa und in Deutschland. Die Bestätigung der Prognose, die einen Umsatz von 38,3 bis 40,1 (33,8) Mrd. Euro, eine bereinigte Ebit-Marge zwischen 4,7 und 5,7 (5,6) % sowie einen bereinigten freien Cashflow zwischen 600 Mill. und 1 Mrd. Euro vorsieht, begründete der Konzern neben der Erwartung einer steigenden weltweiten Automobilproduktion mit Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.
Auch Moody’s geht davon aus, dass sich die Gewinne und die Cashflow-Generierung von Continental aufgrund der Beschleunigung der Automobilproduktion und einer anhaltenden Outperformance des Automobilmarktes, weiterer Preismaßnahmen sowie von Kostenvorteilen aus dem Strukturprogramm „Transformation 2019–2029“ erholen werden. Aus diesem Programm erwartet Continental ab 2023 jährliche Einsparungen von 850 Mill. Euro.