Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé reduziert seine Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L’Oréal. Zudem hat der Schweizer Nahrungsmittelkonzern ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Nestlé und L’Oréal hätten den Verkauf von 22,26 Millionen L’Oréal-Aktien zu einem Stückpreis von 400 Euro und einem Gesamtbetrag von 8,9 Mrd. Euro an L’Oréal vereinbart, teilte Nestlé am Dienstagabend mit. Nach der Transaktion beträgt die Nestlé-Beteiligung an L’Oréal noch 20,1%, Ende letzten Jahres waren es noch 23,3%. Nestlé bleibe weiter mit zwei Sitzen im Verwaltungsrat vertreten.

Die beiden Unternehmen sind seit 1974 miteinander verbunden. Damals war die Beteiligung eine Maßnahme, um L’Oréal vor einer möglichen Verstaatlichung durch den französischen Staat zu schützen. Spekulationen, dass Nestlé ihren Anteil reduzieren könnte, gibt es schon seit Jahren. Vorstandschef Mark Schneider krempelt derzeit den weltgrößten Lebensmittelkonzern um.

Der Verwaltungsrat von Nestlé habe zudem beschlossen, das laufende Aktienrückkaufprogramm durch einen neuen Plan mit Beginn am 3. Januar 2022 zu ersetzen. Das neue Programm sieht den Rückkauf von eigenen Aktien im Umfang von 20 Mrd. sfr im Zeitraum von 2022 bis 2024 vor. Davon sollen etwa 10 Mrd. in den ersten zwölf Monaten umgesetzt werden. Das neue Programm stehe unter dem Vorbehalt der notwendigen regulatorischen Genehmigungen. Das laufende Aktienrückkaufprogramm werde voraussichtlich Ende 2021 beendet.