Volkswagen

Neuer Vorstandschef will mehr Kapitalmarkt­fokus

Nach dem geglückten IPO von Porsche nimmt der neue Volkswagen-Vorstandschef Oliver Blume virtuelle Börsengänge weiterer Konzernmarken ins Visier. Ob echte folgen, lässt er offen.

Neuer Vorstandschef will mehr Kapitalmarkt­fokus

ste Hamburg

Der am vorigen Donnerstag geglückte Teilbörsengang der Tochter Porsche könnte Vorbild für eine Orientierung weiterer Marken des Volkswagen-Konzerns in Richtung Kapitalmarkt werden. Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ sollen nach Plänen des neuen, seit Anfang September amtierenden Konzernchefs Oliver Blume alle Marken „virtuelle Equity-Storys“ entwickeln und einen möglichen Börsengang proben – wobei die Verantwortung den jeweiligen Vorstandschefs und Finanzvorständen überlassen werden soll.

„Über die Marken besitzen wir die Möglichkeit, den Volkswagen-Konzern für Investoren noch deutlich attraktiver darzustellen“, sagte Blume, der in Personalunion weiterhin an der Spitze von Porsche steht, laut der Zeitung. Der Vorstandsvorsitzende des Wolfsburger Zehnmarken-Unternehmens, das mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 88 Mrd. Euro nur wenig mehr auf die Börsenwaage bringt als der im Luxussegment aktive Sportwagenbauer Porsche allein, lässt den Angaben zufolge offen, ob echte Börsengänge auf virtuelle folgen könnten. Im Raum steht eine mögliche Platzierung der Batterieeinheit Powerco. Auch Audi gilt unter Marktbeobachtern als potenzieller Börsenkandidat. In Gesprächen mit Banken und Investoren während der Vorbereitung des Porsche-IPO habe er, so Blume laut dem Bericht, verstanden, „dass wir das Profil einer Marke, ihre Positionierung, die Performance stärken und klar herausarbeiten müssen“.

Die Konzernmarken sollen sich bei den künstlichen Börsengängen von einem Bankenteam beratend begleiten lassen. Ziel sei es, dadurch die Effizienz der VW-Töchter zu steigern. Bei diesen intern angeblich schon vorbereiteten Übungen muss sich demnach jede Marke – so von den Banken – genauer in die eigenen Bücher blicken lassen, Geplant ist den Angaben zufolge, dass die Ergebnisse der virtuellen Börsengänge auf einem Kapitalmarkttag im kommenden Jahr vorgestellt werden.

Derweil meldeten einzelne Marken zu Beginn dieser Woche bessere Absatzzahlen im US-Markt während des dritten Quartals. So trug etwa bei der Marke VW die um knapp ein Viertel gestiegene Nachfrage nach Stadtgeländewagen (SUV) zu einem Plus im Vorjahresvergleich von 12 % auf 88820 Fahrzeuge bei. Für die ersten neun Monate steht jedoch ein Minus von 20,1% zu Buche.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.