Automobilindustrie

Nissan fährt weiter mit roten Zahlen

Der japanische Automobilkonzern Nissan rechnet auch im laufenden Turnus mit einem Verlust – das dritte Jahr in Folge.

Nissan fährt weiter mit roten Zahlen

mf Tokio

Der japanische Renault-Partner Nissan stellt sich auf ein drittes Jahr in Folge mit roten Zahlen ein. Für das neue Geschäftsjahr, das am 1. April begann, sagt der drittgrößte japanische Autobauer einen Nettoverlust von 60 Mrd. Yen (455 Mill. Euro) vorher. Zur Begründung verwies Nissan auf anhaltende Engpässe bei Halbleitern, die die Produktion verzögern, sowie steigende Rohstoffpreise. In den Vorjahren 2020 und 2019 war unterm Strich ein Verlust von 448,7 Mrd. Yen (3,4 Mrd. Euro) bzw. 671,2 Mrd. Yen (5,1 Mrd. Euro) verblieben, als nach der rasanten Expansion unter dem geschassten Konzernchef Carlos Ghosn eine harte Restrukturierung eingeleitet wurde. Der Mutterkonzern Renault hält 43,4% und muss die Verluste der Japan-Tochter schultern.

Eine Modelloffensive, Kostenkürzungen und der Verzicht auf Verkaufsanreize sollen eine Ertragswende herbeiführen. Der Fehlbetrag im abgelaufenen Jahr fiel aber besser aus, als Anfang Februar vorhergesagt – damals hatte Nissan ihn auf 530 Mrd. Yen geschätzt. Im Vierteljahr zwischen Januar und März zeichnete sich der Aufwärtstrend deutlich ab. Der operative Verlust schrumpfte von 94,8 Mrd. Yen im gleichen Vorjahreszeitraum, der ganz von der Pandemie geprägt war, auf 19 Mrd. Yen. Dabei half vor allem die Nachfrage in China. Der Nettoverlust von 81 Mrd. Yen fiel fast neunmal kleiner aus als im Vorjahr.

„Trotz der sehr harten Bedingungen bewegen wir uns definitiv in die richtige Richtung“, sagte CEO Makoto Uchida in Tokio. Im neuen Berichtszeitraum will Nissan zumindest die operativen Kosten verdienen, nachdem im abgelaufenen Jahr mit –150,7 Mrd. Yen das schlechteste Betriebsergebnis seit der Finanzkrise angefallen war. Bei einem Absatzplus um knapp 9% auf 4,4 Millionen Einheiten sollen die Erlöse laut der Prognose für das neue Jahr um knapp 16% auf 9,1 Bill. Yen (69 Mrd. Euro) steigen.