Norma senkt Margenziele
md Frankfurt
Der Industriezulieferer Norma hat seine Margenprognosen für 2021 gesenkt. Da die Erlöserwartung unverändert bleibt, geht das Management offenbar von niedrigeren Ergebnissen aus als bislang geschätzt. Wesentliche Ursache hierfür seien die andauernde begrenzte Verfügbarkeit von Materialien – vor allem Stahl und Kunststoffe – und damit einhergehend die gestiegenen Preise. Der Spezialist für Verbindungstechnik rechnet nun mit deutlich geringeren Produktionskapazitäten in relevanten Industrien sowie höheren Material- und Frachtkosten in allen Regionen. Belastend auf der Kostenseite wirken gemäß der Mitteilung auch Ausgaben im Zusammenhang mit der länger als erwartet anhaltenden Corona-Pandemie.
Der Vorstand von Norma stellt nun eine bereinigte Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (Ebita) zum Umsatz von „mehr als 11%“ in Aussicht; die bisherige Prognose lautete auf „mehr als 13%“. Die bereinigte Ebit-Marge für das laufende Geschäftsjahr wird jetzt auf „mehr als 10%“ (bisher: „mehr als 12%“) geschätzt.
Hinsichtlich der Entwicklung des organischen Konzernumsatzes halte der Vorstand an seiner am 4. August veröffentlichten Prognose – ein „niedriges zweistelliges Wachstum“ – fest. Das entspräche Erlösen von über 1,05 Mrd. Euro, da die Gruppe im Vorjahr nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen rund 952 Mill. Euro umsetzte. Das bereinigte Ebit war 2020 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr um zwei Drittel auf 45 Mill. Euro eingebrochen.
Der Aktienkurs des im SDax enthaltenen Unternehmens schloss am Dienstag 16% schwächer mit 36,20 Euro. Beim Tagestief von 34,66 Euro lagen die Papiere fast 20% niedriger als am Vortag; das war der niedrigste Stand seit November 2020. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,14 Mrd. Euro. Die DZBank hat den fairen Wert der Norma-Aktie von 55 auf 46 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch auf „Kaufen“ belassen. Der Schritt des Herstellers von Verbindungstechnik könne wiedergewonnenes Investorenvertrauen kosten, hieß es. Bei den in diesem Jahr belastenden Faktoren handele es sich aber wohl um einmalige Effekte.
Wertberichtigt Seite 6