Palantir erzielt erstmals Quartalsgewinn
Die umstrittene US-Datenanalysefirma Palantir Technologies hat im Schlussquartal 2022 erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn pro Aktie fiel mit 4 Cent höher aus als Analysten erwartet hatten; nach dem Reporting-Standard GAAP stand 1 Cent pro Aktie zu Buche. „Dies ist ein signifikanter Moment für uns und unsere Unterstützer“, sagte Palantir-CEO Alex Karp im Rahmen der Zahlenvorlage.
Nun stellt das vom deutsch-amerikanischen Investor Peter Thiel mitgegründete Unternehmen für 2023 auch einen ersten Jahresüberschuss in Aussicht. Der Ende September 2020 per Direktplatzierung an die Börse gegangene Dienstleister bietet Software zur Analyse großer Datenmengen an – die wichtigsten Kunden sind dabei US-Behörden und verbündete Regierungen.
Datenschützer kritisieren den Einsatz von Palantir-Produkten. Zuletzt sorgte für Aufsehen, dass die Ukraine Software der US-Firma einsetzt, um feindliche Truppenbewegungen zu überwachen.
In den vergangenen Jahren hat Palantir ihren Service aber auch verstärkt in der Privatwirtschaft angeboten. So kooperiert das Unternehmen mit Airbus, Ferrari und dem US-Pharmakonzern Merck. Die Erlöse von Palantir aus dem Geschäft mit privatwirtschaftlichen Kunden kletterten im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 11% auf 215 Mill. Dollar und lagen damit im Rahmen der Markterwartungen. Die Umsatzsteigerung im Heimatmarkt USA fiel dabei etwas stärker aus; CEO Karp bezeichnete das Geschäft mit Unternehmen außerhalb der USA in einem Investoren-Call als Schwachpunkt.
Die Palantir-Aktie zog nach der Veröffentlichung im frühen Handel an der Wall Street zeitweise um fast 15% an. Seit Anfang 2021 gerechnet lag sie damit aber immer noch um mehr als 75% im Minus.