Panasonic stärkt sich durch Umbau
mf Tokio
Im Übergangsjahr zu einer Holdingstruktur will der japanische Elektronikkonzern Panasonic wieder wachsen. Bei einem Umsatzanstieg von 4,5% auf 7 Bill. Yen (umgerechnet 53 Mrd. Euro) soll der Nettoertrag in diesem Jahr um 27% auf 210 Mrd. Yen (1,6 Mrd. Euro) zulegen. Das erwartete Betriebsergebnis von 330 Mrd. Yen würde die operative Marge um 0,8 Punkte auf 4,7% treiben.
Als Gründe für die Zuversicht nannte der 103 Jahre alte Konzern die Erholung der Weltwirtschaft nach der Pandemie, den Wandel zu klimafreundlichen Technologien und den laufenden Umbau der Managementstruktur nach dem Vorbild von Sony. Nach ihrer Separierung bis März des kommenden Jahres 2022 sollen die Sparten auf höhere Profitabilität statt auf größere Marktanteile achten.
6-Mrd.-Euro-Deal
Unter dem neuen CEO Yuki Kusumi orientiert sich Panasonic von der reinen Fertigung von elektronischen Teilen und Produkten wie TV-Geräten, Bildschirmen und Halbleitern hin zu Geschäftslösungen für Firmenkunden wie Einzelhändler und Autohersteller. In dieses Bild passt die kürzlich angekündigte größte Akquisition der vergangenen zehn Jahre. Für 80% von Blue Yonder, einem US-Anbieter von Steuersoftware mit künstlicher Intelligenz für Lieferketten, zahlt Panasonic inklusive Schulden 5,9 Mrd. Euro. 20% der Anteile wurden im Vorjahr für rund 600 Mill. Euro erworben. Panasonic möchte die US-Software mit eigener Hardware kombinieren.
Des Weiteren zeichnet sich die Auslagerung der Herstellung von Fernsehern im niedrigen und mittleren Preissegment an den weltweit drittgrößten TV-Hersteller TCL aus China ab. Panasonic will sich stattdessen auf das High-End-Segment mit OLED-Fernsehern konzentrieren.
Gewinn bricht ein
Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr schrumpfte der Nettogewinn des Elektronikriesen aus Osaka um 27% auf 165 Mrd. Yen (1,3 Mrd. Euro). Der Betriebsgewinn sank um 12% auf 258,6 Mrd. Yen (2 Mrd. Euro) bei einem Umsatzrückgang von 12% auf 6,7 Bill. Yen (50,8 Mrd. Euro).