Drohnenhersteller

Parrot bringt neues Profimodell

Ein neues Modell des Drohnenherstellers soll helfen, Satellitenantennen, Mobilfunkmasten oder Windräder zu inspizieren. Der Profimarkt für Drohnen dürfte sich in diesem Jahr wieder kräftig erholen, glaubt Parrot-Chef Seydoux.

Parrot bringt neues Profimodell

wü Paris

Der französische Drohnenhersteller Parrot setzt seine strategische Wende hin zum Profimarkt fort. Er präsentierte jetzt erstmals seit langer Zeit wieder ein neues Modell namens Anafi AI, das im Laufe des zweiten Halbjahres auf den Markt kommen soll. Die neue Drohne soll autonom fliegen können, um Windräder, Mobilfunkmasten, Satellitenantennen oder Schienen inspizieren zu können. Sie habe einen Flugplan und könne sich anpassen, um möglichen Hindernissen auszuweichen, erklärte Parrot-Chef Henri Seydoux.

Anafi AI ist über das 4G-Netz verbunden und verfügt über eine Stereokamera mit doppeltem Objektiv. Das Modell kann Hindernisse aus einer Entfernung von 15 Metern erkennen. Die von ihm gemachten Aufnahmen können am Boden in Echtzeit ausgewertet werden. Auf den spezifischen Einsatz zugeschnittene Flugpläne sollen mit Hilfe einer Steuerungsapp erstellt werden, etwa mit Hilfe der Katasterdaten der zu inspizierenden Einrichtungen.

Nachdem der Profimarkt für Drohnen letztes Jahr gelitten hat, rechnet Parrot 2021 mit einer kräftigen Erholung. Das hat sich bereits im ersten Quartal gezeigt, als der Umsatz des Unternehmens mit professionellen Drohnen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 92% auf 11,4 Mill. Euro zulegte. Der Gesamtumsatz von Parrot auf vergleichbarer Basis stieg um 0,4% auf 12,4 Mill. Euro. Seydoux äußerte sich zuversichtlich, dass der Drohnenhersteller wieder profitabel werden kann. Das Unternehmen erhole sich und habe genügend Cash dafür.

Letztes Jahr hat Parrot einen Nettoverlust von 38,4 Mill. Euro verbucht, den fünften Jahresverlust in Folge. 2018 hatte der Drohnenspezialist seine strategische Wende eingeleitet. Zu Beginn des Jahres hat er seine kleinste, auf Sensoren für Landwirtschaftsdrohnen spezialisierte Tochter Micasense für 23 Mill. Dollar verkauft. Ebenfalls zu Jahresbeginn hat die Direction Générale de l’Ar­mement (DGA) Parrot ausgewählt, die französische Armee mit eigentlich für die USA entwickelten Aufklärungsdrohnen auszustatten.