Pernod Ricard löst Versprechen ein
wü Paris
Pernod Ricard hat im Geschäftsjahr 2021/22 so stark zugelegt wie seit 30 Jahren nicht mehr. Konzernchef Alexandre Ricard ist es so gelungen, sein Versprechen zu halten, Rekordergebnisse vorzulegen. Das laufende Betriebsergebnis fiel mit 3,02 Mrd. Euro sogar 25 % höher als im Vorjahr aus, mehr als die von ihm in Aussicht gestellten 17 %. Die weltweite Nummer 2 in der Spirituosenbranche nach Diageo erwartet nun für das im Juli begonnene Geschäftsjahr in einem anhaltend unbeständigen Umfeld ein dynamisches, diversifiziertes Umsatzwachstum bei einer sich normalisierenden Vergleichsbasis. Das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres hat nach Angaben von Pernod Ricard gut begonnen.
Konzernchef Ricard äußerte sich zuversichtlich, dass er die mittelfristigen Ziele für die Zeit von 2023 bis 2025 erreichen kann. Dazu gehört ein organisches Umsatzwachstum von im Schnitt 4 % bis 7 % pro Jahr. Angesichts der Inflation will der Spirituosenhersteller mit der begonnenen Erhöhung seiner Preise fortfahren. Die hohen Energiepreise dürften sich zudem künftig bemerkbar machen, sagte Finanzchefin Hélène de Tissot. Das gelte vor allem mit Blick auf die Kosten für Glas und andere Verpackungsmaterialien sowie für den Transport.
Starkes Wachstum in Indien
2021/22 ist es dem für Marken wie Absolut (Wodka), Martell (Cognac), Mumm (Champagner) und Jameson (Whiskey) bekannten Konzern gelungen, sein Wachstum um 21 % zu steigern und erstmals die Marke von 10 Mrd. Euro zu übertreffen. Der Spirituosenhersteller habe erneut umsatzseitig besser als prognostiziert abgeschnitten, schrieb Analyst James Edwardes Jones von RBC. Trotz einer Erhöhung der Preise um durchschnittlich 5 % konnte Pernod Ricard in allen Regionen mehr verkaufen. In Europa sowie Asien und der restlichen Welt legte der Umsatz um 22 % zu, in Amerika um 19 %. In Indien betrug das Umsatzwachstum sogar 26 %.
Gleichzeitig wiesen alle Spirituosenkategorien zweistellige Wachstumsraten aus. Nur die Verkäufe der Weine gaben um 4 % nach, was Pernod Ricard mit einer niedrigeren Ernte in Neuseeland erklärt. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit einem Nettoergebnis von fast 2 Mrd. Euro 53 % mehr. Nach einem freien Barmittelzufluss von 1,93 Mrd. Euro will er nun die Dividende um 32 % auf 4,12 Euro je Aktie erhöhen und Aktien für 500 bis 700 Mill. Euro zurückkaufen.
Die Aktie des Unternehmens legte am Donnerstag an der Börse von Paris um 0,5 % auf 184,40 Euro zu.
Pernod Ricard | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2021/22 | 2020/21* |
Umsatz | 10701 | 8824 |
Bruttomarge | 6473 | 5293 |
Betriebsergebnis | 3024 | 5293 |
Nettoergebnis | 1996 | 1305 |
Bereinigtes Ergebnis je Aktie (Euro) | 8,18 | 6,16 |
Nettoverschuldung | 8657 | 7452 |
*) Geschäftsjahr per 30.6.Börsen-Zeitung |