Pfizer will aus Joint Venture mit Glaxo aussteigen
swa Frankfurt
GlaxoSmithKline konkretisiert die Pläne für die Abspaltung des Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten. Das in der Gesellschaft Haleon gebündelte Geschäft mit Consumer Healthcare soll am 18. Juli erstmals an der Börse notieren. Am 6. Juli müssen die GSK-Aktionäre dem Demerger noch zustimmen. Den Prospekt für das Listing in London und New York hat der Konzern jetzt veröffentlicht.
Haleon, die zuletzt (2021) 9,5 Mrd. Pfund Umsatz und 2,4 Mrd. Pfund operatives Ergebnis (Ebitda) veröffentlichte, ist ein 2019 gegründetes Joint Venture von GSK mit dem US-Pharmakonzern Pfizer. GSK hält 68%, auf Pfizer entfallen 32%. Der US-Konzern will an dem Engagement nach dem Listing nicht festhalten. Pfizer werde ihr Paket nach der Abspaltung „in einer disziplinierten Art und Weise“ abverkaufen, teilt GSK mit. Für die Altgesellschafter ist eine Lock-up-Periode bis 10. November 2022 vereinbart. Nach der Abspaltung werden die bisherigen GSK-Aktionäre 54,5% an Haleon halten, GSK selbst direkt bis zu 6% und die GSK-Pensionskasse 7,5%.
Für GSK ist die Abspaltung nach eigenem Bekunden die größte Veränderung der vergangenen 20 Jahre. Den zwei eigenständigen Konzernen traut das Management eine jeweils bessere Entwicklung zu. Haleon mit Marken wie Voltaren, Centrum, Sensodyne und Dr. Best will jedes Jahr organisch zwischen 4 und 6% wachsen und die Marge nachhaltig „moderat“ ausbauen. Das Unternehmen sieht sich in 70% seiner Märkte auf Rang 1 oder 2 und global im Segment Mundhygiene in einem 25 Mrd. Pfund schweren Markt in führender Position.