Pilotenstreiks bei Lufthansa und Eurowings möglich
lis/Reuters Frankfurt –
Nicht nur bei der Lufthansa, auch bei ihrem Ferienflieger Eurowings könnte es jetzt zu Streiks der Piloten kommen. In einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sprach sich eine Mehrheit von 97,7% grundsätzlich für Arbeitskampfmaßnahmen aus, wie ein VC-Sprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters sagte. „Das ist ein Signal, dass die Belegschaft bereit ist, für bessere Arbeitsbedingungen in den Arbeitskampf zu ziehen“, ergänzte er. Zunächst werde in der kommenden Woche mit dem Arbeitgeber aber über bessere Arbeitszeitregeln weiter verhandelt. Das Ergebnis der Urabstimmung sei daher kein Streikbeschluss, erklärte die VC. „Es ist das verschärfte Signal, quasi die gelbe Karte an Eurowings.“
Unterdessen schwelt der Tarifkonflikt der VC mit der Hauptairline Lufthansa über höhere Gehälter weiter, so dass es auch hier jederzeit zum Ausstand der Piloten kommen könnte. Die Tarifparteien seien weiter im Gespräch, hieß es von beiden Seiten am Mittwoch. Die Gewerkschaft der Flugzeugführer fordert 5,5% mehr Geld ab Juli, einen automatischen Inflationsausgleich ab dem Jahr 2023 und für den Pilotennachwuchs höhere Einstiegsgehälter und einen schnelleren Tarifanstieg. Die Lufthansa bot 5,5% Tariferhöhung an. Weitere Details nennt die Airline bisher nicht. In Unternehmens- und Gewerkschaftskreisen wird davon ausgegangen, dass es einen Streik geben wird, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.