E-Mobility

Porsche SE investiert in ABB-Ladesäulensparte

Im Rahmen einer Finanzierungsrunde ist die Porsche SE mit anderen Investoren ins Elektro-Ladesäulengeschäft des Schweizer Technologiekonzerns ABB eingestiegen.

Porsche SE investiert in ABB-Ladesäulensparte

sck München – Die Porsche Automobil Holding SE ist im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde ins Ladesäulengeschäft für Elektrofahrzeuge von ABB mit eingestiegen. Die Transaktion erfolgt mit Blick auf den nach wie vor beabsichtigten Börsengang der Sparte E-Mobility des Schweizer Technologiekonzerns. Die Beteiligungsgesellschaft aus Stuttgart, zu­gleich Mehrheitsaktionär der Volkswagen AG (Stimmrechte) und Großaktionär der Porsche AG (25%), ist mit dem Einstieg bei E-Mobility einer von mehreren neuen Finanzierungspartnern des IPO-Kandidaten.

Die Führung von ABB wertet das als Zeichen dafür, dass private Investoren von der Equity Story der Konzerneinheit überzeugt sind. „Wir freuen uns, dass die Investoren unsere Zuversicht und unser Vertrauen in die Wachstumsstory des E-Mobility-Geschäfts teilen“, ließ sich ABB-CEO Björn Rosengren in einer Pressemitteilung zitieren. „Zudem halten wir an unserer Strategie fest, unser E-Mobility-Geschäft separat an die Börse zu bringen, sofern die Marktbedingungen konstruktiv sind.“

Im Rahmen einer zweiten privaten Aktienplatzierung haben sich neben dem Dax-Mitglied auch der Staatsfonds von Singapur GIC, der zu General Atlantic gehörende Fonds Beyond Net Zero und die britische Just Cli­mate beteiligt. Die neuen Investoren schießen insgesamt 525 Mill. sfr frische Mittel ein; die Porsche AG trägt dazu nach eigenen Angaben einen „zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“ bei. Als Gegenleistung erhalten die Investoren von ABB eine Beteiligung an E-Mobility von 12%. Mit einem Anteil von 80 % bleibt ABB Mehrheitseigentümer. Die Schweizer wollen nach eigenen Angaben keine weiteren privaten Investoren mehr mit ins Boot holen.

ABB hatte den geplanten Börsengang des Geschäftsbereichs im Juni vergangenen Jahres auf Eis gelegt (vgl. BZ vom 20.6.2022). Die Konzernführung begründete das seinerzeit mit dem ungünstigen Marktumfeld infolge des Ukraine-Kriegs.

Das IPO-Segment befindet sich in einer schwierigen Lage. Der Börsengang des Sportwagenbauers aus Stuttgart-Zuffenhausen Ende September 2022 erwies sich in Europa in der derzeitigen Lage als große Ausnahme. Seit dem direkten Angriff Russlands auf das Nachbarland vor fast einem Jahr ist der IPO-Markt faktisch ausgetrocknet.

ABB ist seit 12 Jahren im Markt für E-Mobilität aktiv. Mit über 50 000 verkauften Gleichstrom-Ladesäulen habe das Unternehmen die größte installierte Basis an Schnellladegeräten im Markt, berichtete die Porsche SE zur Begründung ihres Einstiegs.

Neben ihren beiden strategischen Kernbeteiligungen investiert die Porsche SE in Start-ups und Wachstumsunternehmen der Automobilwirtschaft. Hinter der rund 40 Mitarbeiter zählenden Porsche SE stehen die Unternehmerfamilien Porsche und Piëch.

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