Puig-IPO kommt am oberen Ende der Spanne
Puig-IPO kommt am oberen Ende der Spanne
Spanischer Beauty-Familienkonzern wird mit rund 3 Mrd. Euro Emissionserlös das bisher größte europäische Debüt im Jahr 2024
cru Frankfurt
Die spanische Parfüm- und Kosmetikgruppe Puig Brands treibt ihren Börsengang voran. Zusammen mit der Gründerfamilie Puig will das Unternehmen aus Barcelona den Ausgabepreis für die Aktie beim IPO am oberen Ende der – während der jetzt endenden Zeichnungsfrist – angebotenen Spanne festsetzen. Mit einem angepeilten Emissionserlös von rund 3 Mrd. Euro, der zu jeweils rund der Hälfte an die Alteigentümer und das Unternehmen selbst geht, wird das Debüt voraussichtlich der bisher größte Börsengang in Europa in diesem Jahr. Zum Vergleich: Der Schweizer Hautpflegekonzern Galderma hatte 2,3 Mrd. Euro eingesammelt.
Ausgabepreis 24,50 Euro
Puig legt den Ausgabepreis auf 24,50 Euro pro Aktie fest, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg News erfuhr. Die Aktien wurden während der Zeichnungsfrist in der Spanne von 22,00 Euro bis 24,50 Euro pro Stück angeboten. Daraus errechnet sich eine Marktkapitalisierung von fast 14 Mrd. Euro. Der Börsengang von Puig folgt auf eine breite Wiederbelebung des IPO-Marktes in Europa, nachdem am Freitag der Finanzinvestor CVC in Amsterdam mit einem Emissionserlös von 2,15 Mrd. Dollar und einem Kurssprung von 25% an die Börse gekommen ist. Nach Angaben von Bloomberg haben Unternehmen in Europa 2024 mit Börsengängen bisher rund 8,6 Mrd. Dollar eingenommen. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der gleichen Zeit des Jahres 2023.
Zu dem 1914 gegründeten Duftunternehmen Puig gehören Marken wie Rabanne, Carolina Herrera und Jean Paul Gaultier. Im Laufe der Jahre hat sich die spanische Firmengruppe in die Bereiche Hautpflege und Make-up verzweigt, zuletzt mit der Übernahme von Charlotte Tilbury. Puig wird von Marc Puig Guasch, dem Geschäftsführer und Enkel des Gründers, geleitet. Marc und sein Cousin Manuel Puig Rocha sind die einzigen Familienmitglieder im Board des Unternehmens, wie aus dem Prospekt hervorgeht. Demzufolge hält die Familie Puig nach dem IPO noch immer mehr als 90% der Stimmrechte über ihre Aktien der Klasse A, die jeweils fünf Stimmen haben, während die Aktien der Klasse B nur eine Stimme haben. Das Unternehmen beabsichtigt, den Erlös zur Refinanzierung der jüngsten Übernahmen, zur Schuldentilgung und für Investitionen zu verwenden. Federführend mit dem IPO beauftragt sind Goldman Sachs und J.P. Morgan. Ebenfalls beteiligt sind Bank of America, BNP Paribas, Caixabank und Banco Santander. BBVA/Oddo BHF und Sabadell sind Co-Leads.
Handelsstart am 3. Mai
Die Aktien sollen voraussichtlich ab dem 3. Mai an der Madrider Börse unter dem Symbol PUIG gehandelt werden. Sie waren schon am ersten Tag der Zeichnungsfrist innerhalb von 30 Minuten nach Öffnung der Bücher mehrfach mit der maximalen Bewertung gezeichnet worden. Bei einer Marktkapitalisierung von rund 14 Mrd. Euro wird das Unternehmen mit dem etwa 15-Fachen des für 2024 erwarteten operativen Gewinns (Ebitda) bewertet und mit dem rund 14-Fachen des erwarteten Ebitda im Jahr 2025. Zum Vergleich: Der Konkurrent L’Oréal wird mit dem 21-Fachen des für 2024 erwarteten Ebitda und dem 19-Fachen des für 2025 erwarteten Ebitda gehandelt.