Jahreszahlen enttäuschen

Puma geht die Profitabilität an

Die Aktionäre und der Vorstand von Puma sind mit dem Gewinn im vergangenen Jahr unzufrieden. Der Aktienkurs sackt ab, das Unternehmen startet ein Effizienzprogramm.

Puma geht die Profitabilität an

Puma geht die Profitabilität an

„Umfassendes Effizienzprogramm“ – Aktionäre und Vorstand unzufrieden mit Gewinn im vergangenen Jahr

jh München

Puma hat den Umsatz im vergangenen Jahr um gut 4% gesteigert. Das genügt den Investoren aber nicht, denn das Ergebnis stagniert und der Nettogewinn ist sogar gesunken. Der Aktienkurs fällt tief, der Vorstand startet ein Effizienzprogramm. Mit seiner Zuversicht kann das Management zumindest vorerst nicht überzeugen.

Puma wird an der Börse für eine enttäuschende Gewinnentwicklung abgestraft. Der Aktienkurs des Sportartikelkonzerns, der Mitglied des MDax ist, sackte am Donnerstag im Xetra-Handel zum Schluss um 22,8% auf 32,31 Euro ab. Nach vorläufigen Zahlen stagnierte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im vergangenen Jahr bei 622 Mill. Euro. Damit lag es am unteren Ende der Spanne, deren Maximum der Vorstand im August um 30 Mill. auf 670 Mill. Euro gesenkt hatte. Der Nettogewinn fiel von 305 Mill. auf 282 Mill. Euro. Puma begründet dies vor allem mit einem „höheren Nettozinsaufwand und einem höheren Ergebnis für nicht beherrschende Anteile“.

„Strategische Wachstumsbereiche“

Das Umsatzwachstum von währungsbereinigt 4,4% auf 8,8 Mrd. Euro bezeichnet der Vorstandsvorsitzende Arne Freundt in einer Mitteilung als solide, „wir sind aber mit unserer Profitabilität nicht zufrieden“. Puma habe deshalb „ein umfassendes Effizienzprogramm zur Kostenoptimierung und operativen Verbesserung“ initiiert. Es enthalte auch die Personalkosten, „die wir auf strategische Wachstumsbereiche ausrichten werden“. Die Zahl der rund 21.000 Beschäftigten soll stabil bleiben.

Ziel sei eine Ebit-Marge von 8,5% im Jahr 2027. Langfristig will das Unternehmen 10% erreichen. Im vergangenen Jahr waren es 7,1%. Dank des Effizienzprogramms und eines höheren Wachstums soll sich das operative Ergebnis in diesem Jahr verbessern.

Adidas wächst stärker

Einen Tag vor Puma hatte Adidas mit vorläufigen Zahlen die Investoren überzeugt. Der Aktienkurs des größeren Konkurrenten war am Mittwoch um 6% gestiegen, am Donnerstag pendelte er um den Vortagesschluss und gewann letztlich leicht. Adidas hatte die Erwartungen für den Gewinn übertroffen. Mit währungsbereinigt 12% legte der Umsatz im vergangenen Jahr deutlich stärker als der von Puma zu. Dagegen muss Weltmarktführer Nike Erlösrückgänge hinnehmen, zuletzt währungsbereinigt 9% im Quartal.

Puma-Chef Freundt äußert sich zuversichtlich: „Wir erwarten, dass wir 2025 stärker wachsen als 2024.“ Schon im Verlauf des vergangenen Jahres habe das Wachstum zugenommen. Im vierten Quartal stieg der Umsatz währungsbereinigt um 9,8% auf 2,29 Mrd. Euro. Im gesamten Jahr trugen nach Angaben des Unternehmens alle Regionen, Produktkategorien und Vertriebskanäle zum Wachstum bei.

Analysten sind uneins

Analysten sind sich einig, dass Puma die Erwartungen für das vierte Quartal verfehlt hat. Die Aussichten bewerten sie jedoch unterschiedlich. Von Warburg Research heißt es, trotz des verschobenen Margenziels sorge die erwartete Beschleunigung des Wachstums in diesem Jahr für einen positiven Grundtenor. Die Deutsche Bank urteilt dagegen, es fehle an Dynamik. Sie verringerte das Kursziel von 60 auf 55 Euro. Das Bankhaus Metzler erkennt kaum Spielraum für steigende Markterwartungen. Ihre Analysten senkten die Empfehlung für die Puma-Aktie auf „Halten“ und das Kursziel von 55 auf 45 Euro.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.