PwC setzt auf große Transformationsprojekte
PwC setzt auf Transformationsprojekte
Beratungsgesellschaft will Wachstum in schwierigem Marktumfeld beschleunigen
swa Frankfurt
Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat im vergangenen Geschäftsjahr unter dem schwierigen Marktumfeld gelitten, will im laufenden Turnus aber die Dynamik wieder erhöhen. Dabei setzt der deutsche Marktführer vor allem auf die Beratung im Zusammenhang mit großen Transformationsprojekten, in denen Unternehmen zentrale Zukunftsthemen wie Klimawandel und Digitalisierung adressieren.
Die Unternehmen seien gefordert, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten und Prozesse zu überdenken, erläutert PwC-Deutschlandchefin Petra Justenhoven. Es gehe in jedem Konzern um die zentrale Frage: "Womit will ich morgen mein Geld verdienen?“
Massiver Veränderungsdruck
Diesen Umbau will PwC als Berater unterstützen. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Justenhoven. PwC entkopple sich mit diesem Geschäft vom negativen wirtschaftlichen Umfeld, weil große Transformationsprojekte auch in schwierigen Zeiten fortgesetzt würden. „Denn sie sind existenziell“, so Justenhoven. Für Unternehmen werde es immer schwieriger, nachhaltige Gewinne zu erzielen. Es gebe "massiven Veränderungsdruck“.
PwC schaut insgesamt „optimistisch“ in die Zukunft. Im laufenden Geschäftsjahr peilt die Gesellschaft ein höheres einstelliges prozentuales Wachstum an, getragen von allen Geschäftsbereichen. Im abgelaufenen Turnus 2023/24 (30. Juni) hat PwC Deutschland die Gesamtleistung um 4,2% auf 3,05 Mrd. Euro ausgebaut. Die Prognose eines erneut zweistelligen Wachstums wurde damit verfehlt. Justenhoven spricht angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen dennoch von einem „erfolgreichen Geschäftsjahr“. Weltweit haben die Mitgliedsfirmen im PwC-Netzwerk die Leistung um 3,7% auf 55,4 Mrd. Dollar gesteigert.
Schwung in der Wirtschaftsprüfung
Das stärkste Wachstum gelang PwC Deutschland 2023/24 im Segment Assurance Solutions mit einem Plus von 12,5% auf 917 Mill. Euro. Die Gesellschaft sei Nummer 1 im Prüfermarkt mit einem Marktanteil von 40% im Dax bei aktuell 16 Mandaten, sagt CFO Stefan Frühauf. Das Wachstum werde getrieben von neuen Mandaten in der Abschlussprüfung und steigender Nachfrage nach prüfungsnaher Beratung. Ein neuer Trend ist laut Frühauf, dass Unternehmen verstärkt Unterstützung in Managed Services suchten − im Accounting oder auch in der Steuerberatung, um den Fachkräftemangel abzufedern. PwC übernehme hier bestimmte Dienstleistungen − überwiegend im Mittelstand, um nicht in Interessenkonflikte in der Abschlussprüfung zu kommen.
Im Segment Tax & Legal zeigt PwC Deutschland ein Wachstum um 7,1% auf 615 Mill. Euro. Treiber seien steigende steuerliche und regulatorische Anforderungen sowie komplexe Steuerprojekte und grenzüberschreitende Transaktionen.
Schlusslicht Consulting
Schlusslicht ist der größte Geschäftsbereich Consulting, dessen Leistung um 1,9% auf 1,46 Mrd. Euro schrumpfte. Frühauf führt das auf ein „sehr herausforderndes“ Marktumfeld zurück, gekennzeichnet von großer Unsicherheit, Inflation und globalen Spannungen. Im Markt seien größere unternehmensweite Transformationsprojekte gefragt, auf die PwC nun fokussiert, während „Brot-und-Butter-Projekte“ wie zum Beispiel Einkaufsoptimierung in Krisenzeiten zurückgestellt würden.