Das US-Softwareunternehmen Qualtrics hat mit der ersten Zahlenvorlage nach dem Börsengang Ende Januar keine Begeisterungsstürme ausgelöst. Das Unternehmen steigerte die Subskriptionserlöse im Schlussquartal um ein Drittel auf 160 Mill. Dollar und damit etwa ebenso kräftig wie im Gesamtjahr, in dem die entsprechenden Cloud-Umsätze um 34% auf 575 Mill. Dollar anzogen. Konzernweit stieg der Umsatz der US-Firma, an der SAP weiter mehr als 80% hält, um 29% auf knapp 764 Mill. Dollar.

Wer sich von der Unabhängigkeit des Spezialisten für Software zur Steuerung von Kunden- und Mitarbeitererfahrungen (Experience Management) unmittelbar kräftigeres Wachstum erhofft hat, wird vorerst enttäuscht. Die Subskriptionserlöse erwartet Qualtrics zwischen 738 Mill. und 742 Mill. Dollar. Das entspricht in der Mitte der Spanne einer Steigerung um 29%. Insgesamt soll der Umsatz im laufenden Turnus um knapp ein Viertel auf 950 Mill. bis 954 Mill. Dollar zulegen. Damit wird das Wachstumstempo in etwa stabil erwartet.

Ergebnisseitig hat Qualtrics unter der SAP-Führung deutliche Fortschritte gemacht. Unter dem Strich schrumpfte der Verlust 2020 gegenüber 2019 um fast drei Viertel auf 273 Mill. Dollar. Auch um Sondereffekte bereinigt schnurrte der operative Verlust von 50 Mill. auf 30 Mill. Dollar weiter zusammen. Mit schwarzen Zahlen rechnet Qualtrics auch 2021 noch nicht. Die bereinigte operative Marge von –4% soll auf –1 bis –2% verbessert werden, kündigte Qualtrics an.

Angesichts der allumfassenden Digitalisierung sei „das Ziel von Qualtrics, Unternehmen dabei zu helfen, die Erfahrung, die sie liefern, kontinuierlich zu verbessern“, niemals relevanter gewesen als derzeit, stellt Qualtrics-CEO Zig Serafin fest. Das werde auch in den Zahlen reflektiert. Qualtrics sei hoch innovativ und gut positioniert für starkes Wachstum im laufenden Jahr.

Die Anleger zeigten sich am Mittwoch unsicher, wie die Zahlenvorlage zu werten ist. Die Qualtrics-Aktie notierte nach Handelseröffnung an der Nasdaq zunächst um knapp 3% schwächer, drehte dann aber ins Plus und lag am frühen Nachmittag mit 38,50 Dollar um 3,7% über dem Vortagesschlusskurs. Ein paar Tage nach dem IPO hatte die zu 30 Dollar zugeteilte Aktie kurzzeitig sogar mehr als 55 Dollar erreicht.